Börsen News Aktien New York Ausblick: Intel und Snap bremsen Techwerte - Dow winkt Plus
NEW YORK (dpa-AFX) - Der schwache Ausblick des Halbleiterriesen Intel gepaart mit einem enttäuschenden Quartalsbericht von Snap, dem Betreiber der Fotoapp Snapchat, könnte vor dem Wochenende an der Wall Street die Technologiewerte ausbremsen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial steuert am Freitag indes auf einen leicht positiven Auftakt zu.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn mit 0,13 Prozent im Plus bei 35 652 Punkten, womit es wieder in Richtung Bestmarke geht. Erst zur Wochenmitte hatte der US-Leitindex seinen Rekord aus dem August übertrumpft. Da laut Börsianern in der laufenden Saison bisher mehrheitlich die Quartalsberichte der Unternehmen positiv ausgefallen waren, hatten die US-Indizes ihre Rally zuletzt wieder aufgenommen.
Die bereits am Vorabend veröffentlichten Quartalsberichte von Intel und Snap hatten die gute Stimmung jedoch zumindest für Technologiewerte gedämpft - wenn auch nur einen Tick. So deutet sich am Freitag für den technologielastigen Nasdaq 100 ein kleiner Abschlag von rund 0,2 Prozent auf 15 459 Zähler an.
Intel wird von der globalen Komponenten-Knappheit gebremst. Zwar konnte der Konzern im vergangenen Quartal noch Zuwächse bei Umsatz und Gewinn verbuchen, verschreckte die Anleger aber mit der Ankündigung, dass das Geschäft angesichts der hohen Investitionen in neue Werke zunächst weniger profitabel laufen werde. Die Aktie fiel im vorbörslichen Handel um rund zehn Prozent.
Auch der Betreiber der Foto-App Snapchat hatte enttäuschende Nachrichten parat, er ist nach eigenen Angaben in seinem Werbegeschäft von Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone hart erwischt worden. Problematisch wirken sich zudem die Lieferkettenprobleme aus, weil Kunden weniger ins Marketing investieren.
Jefferies-Analyst Brent Thill rechnet damit, dass diese Schwierigkeiten mindestens noch zwei bis drei Quartale auf den Erlösen von Snap lasten werden. Snap-Papiere verloren vor dem offiziellen Handelsbeginn knapp ein Fünftel an Wert. In diesem Sog wurden vorbörslich auch andere Plattformen mit Kurverlusten abgestraft wie etwa Facebook und Twitter.
Am Freitag öffneten unterdessen eine Reihe weiterer Unternehmen ihre Bücher, darunter der Ölfelddienstleister Schlumberger, der Mischkonzern Honeywell, der Haushaltsgerätehersteller Whirpool ebenso American Express - der Kreditkartenkonzern erwirtschaftete im vergangenen Quartal mehr Umsatz als gedacht und konnte seinen Gewinn dank höherer Ausgaben seiner Kunden kräftig steigern.
Auf der Konjunkturagenda stehen unterdessen nur wenige Termine. Ein öffentlicher Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell dürfte jedoch wegen Hinweisen auf eine mögliche Zinserhöhung von Interesse sein.