Studie Ausbildungs-Abbruch hat noch knapp 15 Jahre später Folgen
Nürnberg (dpa/tmn) - Ausbildungsabbrecher verdienen fünfzehn Jahre nach Ausbildungsbeginn 6,7 Prozent weniger als diejenigen, die ihre Ausbildung abschließen. Das zeigt nun eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Schon fünf Jahre nach Beginn der Ausbildung sind durchschnittlich 5,3 Prozent Gehaltseinbußen messbar. Nach zehn Jahren ist der Unterschied mit 7,3 Prozent am größten, nach 15 Jahren sinkt er mit 6,7 Prozent leicht ab. Wer seine Ausbildung nur wechselte oder in einem anderen Betrieb fortsetzte verdiente dagegen im Verlauf ähnlich viel, wie diejenigen die ihre Ausbildung ohne Umwege abschließen. Hier konnte keine signifikante Differenz festgestellt werden.
Ein deutlicher Unterschied zeigte sich aber in der späteren Beschäftigungsdauer. Abbrecher sind insgesamt kürzer beschäftigt, als diejenigen die ihre Ausbildung durchzogen. Nach fünfzehn Jahren waren die Abbrecher insgesamt nur durchschnittlich 87 Monate beschäftigt. Die Unterbrechenden erreichten zwölf Monate mehr, die Absolventen sogar 27 Monate mehr.
Für die Studie wurden die Daten von 7622 Probanden aus dem Saarland ausgewertet, die zwischen 1999 und 2002 ihre Ausbildungen begonnen hatten. 19 Prozent der Azubis lösten die Verträge vorzeitig oder wurde entlassen. Vier Prozent aller Ausbildenden begannen allerdings wieder eine Ausbildung und schlossen diese auch ab. 15 Prozent erwarben bis zum Ende des Beobachtungszeitraums (2018) keinen Berufsabschluss.