Neuer Job von Ex-Kanzleramtschef Das verdient Ronald Pofalla bei der Bahn
Im August 2015 wechselte Ronald Pofalla die Lager. Der ehemalige Kanzleramtsminister kehrte der Politik den Rücken und wurde Vorstand bei der Deutschen Bahn. Die "Rheinische Post" legte nun offen, was der Christdemokrat dort verdient.
Die Zeitung beruft sich auf den noch unveröffentlichten Geschäftsbericht der Bahn, der in der kommenden Woche vorgestellt werden soll. Laut diesem steht Pofalla als Bahn-Vorstand ein rechnerisches Jahresgehalt von 679.200 Euro zu. Für 2015 bekam er anteilig 283.000 Euro ausgezahlt.
Zusätzlich stellt die Bahn für ihre Vorstände noch weitere Gelder für langfristige Leistungsanreize und Altersrückstellungen zurück – in Pofallas Fall waren dies 2015 demnach insgesamt 38.000 Euro.
Umstrittener Seitenwechsel
Pofallas Wechsel zu dem Staatskonzern war nach seinem Bekanntwerden im Jahr 2014 wegen möglicher Interessenskonflikte äußerst umstritten. Daher legte der ehemalige Politiker eine Pause von einem Jahr ein, bevor er im August vergangenen Jahres dann bei der Bahn einstieg. Dort ist er nun für das Ressort Wirtschaft, Recht und Regulierung verantwortlich.
Neben Pofallas Gehalt veröffentlicht die "Rheinische Post" auch den Verdienst von Bahn-Chef Rüdiger Grube. Demnach kommt Grube auf Bezüge in Höhe von 1,44 Millionen Euro.
Andere Konzerne zahlen besser
Im Vergleich zu anderen Konzernen dieser Größenordnung mutet dies bescheiden an. Das durchschnittliche Dax-Vorstandsgehalt lag im Jahr 2014 bei 3,3 Millionen Euro. Ein durchschnittlicher Dax-Vorstandsvorsitzender brachte es sogar auf 5,9 Millionen Euro Jahresgehalt.
Die Bahn hat rund 300.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 40 Milliarden Euro.