Machtkampf um Media-Saturn Rückschlag für Erich Kellerhals
Im Machtkampf um Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn bleibt Interimschef Pieter Haas auch nach der mit Spannung erwarteten Gesellschafterversammlung im Amt. "Die heutige, außerordentliche Gesellschafterversammlung hat wie erwartet das Ergebnis erbracht, dass Herr Haas weiterhin Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung von Media-Saturn ist", erklärte ein Metro-Sprecher. Damit seien "Kontinuität und Stabilität in der Geschäftsführung von Media-Saturn sicher gestellt", betonte er nach dem Treffen zwischen Vertretern von Mehrheitseigner Metro und Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals in Ingolstadt.
Kellerhals will Haas aus dem Amt drängen. Der Düsseldorfer Konzern liefert sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf mit Kellerhals. Obwohl der Milliardär nur 21,6 Prozent an Media-Saturn hält - die restlichen Anteile liegen bei der Metro - verfügt er über umfassende Veto-Rechte. Kellerhals sieht den Manager Haas Insidern zufolge als verlängerten Arm der Metro. Er ist zudem vor Gericht gezogen und versucht, Haas mit einer einstweiligen Verfügung vor dem Landgericht Ingolstadt aus dem Amt zu entfernen.
Media-Saturn sucht neuen Chef
Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) zufolge ist Kellerhals auf Haas nicht gut zu sprechen, weil dieser 2013 Media-Saturn im Streit Richtung Metro verlassen habe und nun doch wieder für seine frühere Wirkungsstätte zuständig ist. Haas ersetzt derzeit kommissarisch Chef Horst Norberg, der ebenfalls von den Sticheleien Kellerhals' zermürbt gewesen sei und das Unternehmen verließ. Ein neuer Geschäftsführer werde noch gesucht.
Zuletzt hatte Kellerhals angekündigt, Media-Saturn mit Hilfe von Investoren von Metro zurückzukaufen.