Aufwärtstrend Zahl der Erwerbstätigen erstmals über Vor-Corona-Niveau
Durch die Corona-Pandemie verloren zahlreiche Menschen in Deutschland ihren Job. Jetzt liegt die Zahl der Arbeitnehmer zum ersten Mal wieder oberhalb der Vor-Krisen-Niveaus. Doch es drohen neue Probleme.
Trotz Ukraine-Kriegs ist die Zahl der Erwerbstätigen erstmals wieder höher als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im ersten Quartal waren rund 45,1 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig – das sind saisonbereinigt 217.000 oder 0,5 Prozent mehr als im Schlussquartal 2021.
Damit lag die Zahl "erstmals über dem Vorkrisenniveau", wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 – dem letzten Vierteljahr vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland – arbeiteten 43.000 Personen oder 0,1 Prozent mehr.
Fast zwei Millionen offene Stellen
Der Aufwärtstrend dürfte sich ungeachtet der erhöhen konjunkturellen Unsicherheit aufgrund des russischen Einmarsches in der Ukraine fortsetzen. Aktuell gibt es 1,74 Millionen offene Stellen und damit so viele wie noch nie, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) feststellte. Ukraine-Krieg und Lieferengpässe könnten aber die wirtschaftliche Entwicklung dämpfen.
Verantwortlich für den Aufwärtstrend zu Jahresbeginn sind vor allem die Dienstleister, die besonders unter den Corona-Auflagen litten und nach deren weitgehenden Wegfall nun wieder im Aufwind sind. In diesem Sektor lag die Beschäftigung zwischen Januar und März um 650.000 oder 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Beschäftigungsgewinne in Erziehung und Gesundheit
Die größten absoluten Beschäftigungsgewinne meldeten die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit 242.000 Personen (+2,1 Prozent), gefolgt von dem Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 190.000 Personen (+2,0 Prozent) sowie den Unternehmensdienstleistern mit 112.000 Personen (+1,9 Prozent).
Im Produzierenden Gewerbe gab es ein Plus von 14.000 Beschäftigten oder 0,2 Prozent. Im Baugewerbe gab es einen Zuwachs von 30.000 Personen oder 1,2 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen dagegen um 7.000 Personen oder 1,3 Prozent.
- Nachrichtenagentur Reuters