Rote Zahlen wegen Corona Arbeitsagentur rechnet mit Verlust von 22 Milliarden Euro
Die Kurzarbeit war das Mittel der Stunde in der Corona-Krise. Experten schätzen, dass so Millionen Jobs gesichert werden konnten. Doch das war teuer: Die Arbeitsagentur schreibt erneut tiefrote Zahlen.
Die Corona-Pandemie und damit verbundene Milliardenkosten für Kurzarbeit haben die Bundesagentur für Arbeit (BA) das zweite Jahr in Folge in tiefrote Zahlen gestürzt. Das Defizit zum Jahresende 2021 werde voraussichtlich rund 22 Milliarden Euro betragen, sagte ein BA-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters am Montag auf Anfrage.
Für das abgelaufene Jahr werde die Behörde daher etwa 17 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt als Zuschuss erhalten. Der Rest des Defizits werde aus der verbliebenen Rücklage gedeckt, die damit aufgebraucht sei.
Allein für Kurzarbeit gab die Behörde demnach mit Stand vom 27. Dezember 20,2 Milliarden Euro aus. Das ist beinahe so viel wie im Jahr 2020 mit rund 22 Milliarden Euro. Die abschließenden Zahlen lägen erst Mitte Januar vor.
Das Gesamtdefizit von 27 Milliarden Euro im Jahr 2020 hatte die BA größtenteils noch aus der eigenen Rücklage finanziert, bei einem Bundeszuschuss von 6,9 Milliarden Euro. Den Löwenanteil der BA-Finanzierung schultern Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit ihren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung.
Die Gesamtausgaben für 2021 bezifferte der Sprecher auf voraussichtlich 58 Milliarden Euro, nach 61 Milliarden Euro im Jahr davor. Für das neue Jahr gehe die BA von Gesamtausgaben in Höhe von 38 Milliarden Euro aus, sofern Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt – etwa durch einen Lockdown – ausblieben.
- Nachrichtenagentur Reuters