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Niedriglohn: 8 Millionen bekommen weniger als 11,05 Euro


Mehr Niedriglohnjobs
8 Millionen Angestellte bekommen weniger als 11,05 Euro pro Stunde

Von dpa, cho

Aktualisiert am 21.10.2020Lesedauer: 1 Min.
Eine Mitarbeiterin reinigt eine Hotelküche (Symbolbild): In Hotels und Gaststätten beträgt der mittlere Stundenlohn 10 Euro brutto.Vergrößern des Bildes
Eine Mitarbeiterin reinigt eine Hotelküche (Symbolbild): In Hotels und Gaststätten beträgt der mittlere Stundenlohn 10 Euro brutto. (Quelle: Jens Büttner/dpa)

Mehr als jeder Fünfte arbeitet in Deutschland für einen Niedriglohn. In einer Branche ist die Bezahlung besonders gering – und die ist ausgerechnet noch stark von Corona betroffen.

In Deutschland hat im Frühjahr 2018 gut jeder fünfte abhängig Beschäftigte für einen Niedriglohn gearbeitet. Damit wurden rund 8 Millionen Jobs unterhalb der Schwelle von 11,05 Euro brutto pro Stunde entlohnt, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch berichtete. Das waren fast 400.000 Niedriglohnjobs mehr als vier Jahre zuvor. Allerdings blieb der Anteil der Jobs mit niedrigem Lohn an allen Beschäftigungsverhältnissen unverändert.

Besonders verbreitet sind niedrige Stundenlöhne im Handel und im Gastgewerbe. Im Handel liegen 29 Prozent der Jobs unter der Niedriglohnschwelle, im Gastgewerbe sind es sogar gut zwei Drittel (67 Prozent). In Hotels und Gaststätten betrug der mittlere Stundenlohn 10,00 Euro brutto, womit die Branche das Schlusslicht der deutschen Wirtschaft darstellt. Die höchsten mittleren Stundenverdienste gab es mit 27,18 Euro in der Energiewirtschaft.

So wird der Niedriglohn berechnet

Nach internationaler Definition beträgt ein Niedriglohn höchstens zwei Drittel des mittleren Verdienstes sämtlicher Arbeitnehmer, wobei Auszubildende bei dieser Analyse ausgeschlossen sind. Der Median-Stundenverdienst betrug im April 2018 nach Angaben des Bundesamts 16,58 Euro. Die Niedriglohngrenze lag 2018 bei 11,05 Euro und im Vergleichsjahr 2014 bei 10,00 Euro.

Median:
Der Median ist nicht zu verwechseln mit dem Durchschnitt. Während beim Durchschnitt alle Werte summiert und dann durch die Anzahl der Werte geteilt werden, geht man beim Median anders vor: Man reiht die Werte auf und teilt sie dann an der Stelle, an der es genau gleich viele Werte größer und kleiner gibt. Ein zentraler Vorteil des Median: Er ist robust gegen Werte, die sich stark von den anderen unterscheiden.
Ein Rechenbeispiel: Wir haben die Zahlen 1, 5, 8, 20, 30 vorliegen. Der Median dieser Zahlen ist 8, der Durchschnitt hingegen 12,8.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung Statistisches Bundesamt
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