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Wirtschaft: Deutsche Industrie überrascht im Juni mit Auftragsplus


Deutlicherer Zuwachs als erwartet
Deutsche Industrie erzielt überraschendes Auftragsplus

Von reuters
Aktualisiert am 06.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Mitarbeiter des Stuttgarter Autoherstellers Mercedes-Benz (Symbolbild): Vor allem im Bereich der Automobilindustrie, Metallerzeugnissen und Fahrzeugbau sind einige Zuwächse verzeichnet worden. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)

Die deutsche Industrie hat im Juni ein überraschendes Auftragsplus erzielt. Dennoch warnt das Bundeswirtschaftsministerium vor zu viel Optimismus.

Die deutsche Industrie hat im Juni inmitten von Rezessionssorgen das erste Auftragsplus in diesem Jahr geschafft. Die Bestellungen wuchsen überraschend stark um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten nur mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es zuvor fünf Rückgänge in Folge gegeben hatte. Dennoch fielen die Aufträge im zweiten Quartal um 1,4 Prozent niedriger aus als in den ersten drei Monaten des Jahres.

Daher warnte das Bundeswirtschaftsministerium vor zu viel Optimismus. "Eine breitere Belebung der Industriekonjunktur ist aber angesichts der weiterhin gedämpften Stimmung in den Unternehmen und der noch schwachen Auslandsnachfrage vorerst nicht wahrscheinlich", hieß es. Das Geschäftsklima in der Industrie hatte sich im Juli deutlich eingetrübt, wie das Ifo-Institut bei seiner Unternehmensumfrage herausfand. "Insbesondere die Urteile zur aktuellen Lage fielen erheblich schlechter aus", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Auch die Erwartungen trübten sich ein.

Deutlicher Anstieg bei Metallerzeugnissen und Fahrzeugbau

"Die positive Entwicklung der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2024 ist insbesondere auf den deutlichen Anstieg in der Automobilindustrie zurückzuführen", betonte das Statistikamt. Hier gab es ein Plus von 9,3 Prozent zum Vormonat. Auch die Zuwächse im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen (+9,8 Prozent) und im sonstigen Fahrzeugbau wie Flugzeuge, Schiffe und Züge (+11,7 Prozent) wirkten sich positiv aus. Dagegen sankt die Nachfrage bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen um 7,9 Prozent.

Während die Aufträge aus dem Inland im Juni um 9,2 Prozent anstiegen, legten die aus dem Ausland hingegen nur um 0,4 Prozent zu. Dabei wuchs das Neugeschäft mit Ländern außerhalb der Euro-Zone um 0,9 Prozent, zeitgleich schrumpfte das mit der Währungsunion um 0,3 Prozent. Ohne die oft stark schwankenden Großaufträge legten die Bestellungen um insgesamt 3,3 Prozent zu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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