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Olaf Scholz: Seine Lieblingsmarke ist insolvent | Hamburger Unternehmen


Hamburger Unternehmen
Hersteller der Kanzler-Aktentasche ist insolvent

Von t-online, pb

Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Der Kanzler präsentiert seine Aktentasche: Auch SPD-Europapolitikerin Katarina Barley (M.) findet das in die Jahre gekommene Modell sichtlich nicht schlecht. (Quelle: IMAGO/Bernd Elmenthaler/imago-images-bilder)
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Wieder steht ein Hamburger Traditionsunternehmen vor dem wirtschaftlichen Aus – aber nicht irgendeines. Die Hamburger "Bree Collection" schätzt man auch im Kanzleramt.

Die "Bree Collection", ein renommierter Hamburger Hersteller von Taschen und Accessoires, hat offiziell Insolvenz angemeldet. Das berichten die "Wirtschaftswoche" und das "Hamburger Abendblatt". Die im Jahr 1970 in Hannover gegründete Marke gilt vielen als Kult – auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nutzt ein Modell von ihr.

Seine Lederaktentasche soll Scholz in den 1980er Jahren "als junger Anwalt" gekauft haben. Ein treuer Begleiter: Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll der Kanzler über seine "Bree"-Tasche mal gesagt haben: "Meine Aktentasche begleitet mich auf jeden Termin, jede Auslandsreise und auch in den Urlaub."

Und wie geht es nun weiter mit den Machern der Kanzler-Tasche? Laut den Berichten von "Abendblatt" und "Wirtschaftswoche" hat das Amtsgericht Hamburg die Bestellung von Dietmar Penzlin aus der Kanzlei SJPP als vorläufigem Insolvenzverwalter angeordnet. Er soll das laufende Geschäft stabilisieren und sicherstellen, dass die 40 Mitarbeiter des Unternehmens auch Zugriff auf das Insolvenzgeld erhalten können.

Trotz der Insolvenzanmeldung werden die Taschen der "Bree Collection" in Deutschland und Österreich weiter verkauft. Die Läden in diesen Ländern sollen weiterhin geöffnet bleiben, wobei ein Teil der Waren zu reduzierten Preisen angeboten wird.

Auch die Vertriebskanäle im Onlinehandel und im Großkundengeschäft sollen erhalten bleiben. Die Filialen in der Schweiz, die von einer unabhängigen Gesellschaft betrieben werden, sind der "Wirtschaftswoche" zufolge von der Insolvenz nicht betroffen.

"Bree Collection" soll mit neuem Investor überleben

Der Insolvenzverwalter will die "Bree Collection" bis zum 1. April an einen neuen Investor verkaufen. Der Taschenhersteller war 1970 vom Designer Wolf Peter Bree und seine Frau Renate in Hannover gegründet worden, von Beginn an setzte man bei den "Bree"-Taschen auf Naturleder.

In den 1980er-Jahren expandierte das Unternehmen international und eröffnete mit Franchise-Partnern Geschäfte in Tokio und Beverly Hills, USA. 2018 zog sich mit Miteigentümer Axel Bree der letzte Vertreter der Gründerfamilie aus dem Unternehmen zurück. Im selben Jahr zog das Unternehmen nach Hamburg um.

Schon 2019 hatte die "Bree Collection" ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen. Damals kam die Rettung durch den Einstieg des portugiesischen Autozulieferers Coindu zustande. Die genauen Gründe für den neuen Insolvenzantrag wurden am Donnerstag zunächst nicht bekannt.

Verwendete Quellen
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