Prognose der Bundesbank Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023
Die deutsche Wirtschaft soll dieses Jahr leicht schrumpfen. Grund seien Krisen der vergangenen Jahre – ab nächsten Jahr wird wieder mit Wachstum gerechnet.
Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank unter anderem wegen der hartnäckig hohen Inflation in diesem Jahr leicht schrumpfen. Sie erhole sich nur mühsam von den Krisen der vergangenen drei Jahre, teilte die Bundesbank in ihren am Freitag veröffentlichten halbjährlichen Wirtschaftsprognosen mit.
"Die deutsche Wirtschaft ringt vor allem noch mit den Folgen der hohen Inflation. Diese schmälert die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger", erklärte Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Nach den Bundesbank-Prognosen wird die Wirtschaftsleistung 2023 voraussichtlich kalenderbereinigt um 0,3 Prozent schrumpfen. In der Dezember-Prognose hatte sie noch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent veranschlagt.
Keine Entwarnung bei Preisanstiegen
In den beiden kommenden Jahren soll es dann wieder aufwärtsgehen. Für 2024 erwartet die Bundesbank ein Wirtschaftswachstum von 1,2 (Dezember-Prognose: 1,7) Prozent. Für das Jahr 2025 geht sie von einem BIP-Anstieg um 1,3 (1,4) Prozent aus. Die Revisionen nach unten im Vergleich zur Dezember-Prognose erfolgten unter anderem aufgrund der höheren Zinsen und der geringeren Wettbewerbsfähigkeit, erklärte die Bundesbank.
Bei den Lebenshaltungskosten ist dieses Jahr trotz einer Serie von Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und sinkenden Energiepreisen noch keine Entwarnung angesagt. Die Bundesbank senkte aber für 2023 ihre Inflationsprognose auf 6,0 (7,2) Prozent.
Im Jahr darauf rechnet sie mit einem Rückgang der Inflation auf 3,1 (4,1) Prozent. Für 2025 veranschlagt sie eine Teuerungsrate von 2,7 (2,8) Prozent. Damit würde auch in zwei Jahren die Inflation immer noch klar über der Zielmarke von 2,0 Prozent liegen, die die EZB als optimal für die Wirtschaft im Euro-Raum ansteuert.
- Nachrichtenagentur Reuters