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Iran will russisches Zahlungssystem Mir einführen: Ersatz für Visa und Mastercard


Kooperation
Iran will russisches Zahlungssystem einführen

Von dpa, neb

Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Russlands Präsident Putin, Irans Regierungschef Raisi und der türkische Präsident Erdogan: Nach dem Treffen sprach Putin auch über Gaslieferungen nach Europa.Vergrößern des Bildes
Zeigen eine gute Verbindung: Russlands Präsident Putin und Irans Regierungschef Raisi. Die beiden Ländern wollen in Zukunft enger kooperieren. (Quelle: Sergei Savostyanov/Pool Sputnik Kremlin/ap)

Sie sind beide vom Westen ausgeschlossen: Nun will der Iran beim Zahlungssystem mit Russland kooperieren.

Im Iran soll das russische Zahlungssystem eingeführt werden. Dies gab der iranische Vizeaußenminister Mehdi Safari bekannt, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Mittwoch berichtete. Wegen internationaler Sanktionen sind der Iran und Russland vom internationalen Zahlungsverkehr weitgehend ausgeschlossen. Geschäftsleute müssen für Investitionen im Iran oft hohe Summen an Bargeld mitbringen.

Nach dem Angriff auf die Ukraine hat der Westen unter anderem Sanktionen im Finanzsektor gegen Russland verhängt. Viele Geldhäuser wurden vom Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausgeschlossen. Die weltweit größten Kreditkartenbetreiber Visa und Mastercard setzten ihr Russlandgeschäft aus.

Dadurch werden Überweisungen aus oder nach Russland deutlich erschwert. Diese Form der Sanktionen kennt auch der Iran. Nachdem das Land im Streit über sein Atomprogramm sanktioniert worden war, schloss der Westen den Iran ebenfalls vom internationalen Zahlungsverkehr aus.

Russland sucht neue Handelspartner

Vor gut einer Woche hatte Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei bei einem Besuch von Kremlchef Wladimir Putin betont, dass Teheran und Moskau wegen westlicher Sanktionen zusammenarbeiten müssten. Chamenei forderte außerdem, den Dollar als internationales Zahlungsmittel zu schwächen.

Russland sucht angesichts des Konfliktes mit den Nato-Staaten wegen des Krieges in der Ukraine verstärkt den Schulterschluss mit Staaten aus anderen Weltregionen. So war Putin etwa zuletzt für ein Gipfeltreffen mit seinen iranischen und türkischen Amtskollegen in Irans Hauptstadt Teheran gereist. Nach Angaben des Nationalen Sicherheitsrates der USA soll Russland versucht haben, Kampfdrohnen aus dem Iran zu erwerben.

USA: Russland versucht, Drohnen aus dem Iran zu kaufen

So habe eine russische Regierungsdelegation offenbar bereits einen iranischen Flughafen für eine Vorführung angriffsfähiger Drohnen besucht, hieß es. Bisher geht die USA aber davon aus, dass Russland noch keine Drohnen aus dem Iran erhalten habe. Ein Anschluss des Irans an das russische Zahlungssystem würde in diesem Fall die Geschäftsbeziehungen deutlich erleichtern.

Allein die Tatsache, dass Kremlchef Wladimir Putin sich für diese Art von Technologie an Teheran gewandt hat, sage zudem schon einiges aus. "Es zeigt, dass er sich durch die Sanktionen und die Exportkontrollen in seinen eigenen Möglichkeiten, fortschrittliche Fähigkeiten einzusetzen, eingeschränkt fühlt", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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