"Noch auf wakligen Füßen" Kauflust der Deutschen steigt vor Weihnachten
Dass die Energiepreise moderater gestiegen sind als erwartet, hellt das Konsumklima deutlich auf. Doch für eine Entwarnung sei es zu früh, sagen Experten.
Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ist die Kauflust bei den Deutschen zurückgekehrt. Das Konsumklima sei zum dritten Mal in Folge gestiegen, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK anlässlich seiner monatlichen Konsumstudie mit. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung hätten dazugewonnen, teilte GfK am Mittwoch weiter mit.
Zu der günstigen Entwicklung hätten vor allem die Energiepreise beigetragen, die moderater gestiegen seien als erwartet. Auch die Entlastungspakete der Bundesregierung hätten die Verbraucherstimmung aufgehellt. "Das Licht am Ende des Tunnels wird etwas heller", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
"Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Abfederung der explodierenden Energiekosten zeigen offenbar ihre Wirkung", analysierte er. Für Entwarnung sei es aber zu früh. "Die Erholung des Konsumklimas, wie wir sie derzeit sehen, steht noch auf wackeligen Füßen", sagte Bürkl.
Weiterhin historisch niedriges Niveau
Trotz der leichten Verbesserung befindet sich das Konsumklima nach wie vor auf fast historisch niedrigem Niveau. "Folglich wird der ausbleibende Konsum auch im kommenden Jahr eine Belastung für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland bleiben", prognostizieren die Nürnberger Forscher.
In der GfK-Befragung wurde deutlich, dass die moderater gestiegenen Energiepreise, die Entlastungen der Politik und die Tarifabschlüsse der vergangenen Wochen dazu führen könnten, dass die Menschen die Kaufkraftverluste für verkraftbar halten. Die Einkommenserwartung liegt aber weiter auf einem Niveau deutlich unter dem Vorjahr. Das gilt auch für die Anschaffungsneigung, die sich etwas stabilisiert hat.
Die GfK-Konsumforscher befragen monatlich im Auftrag der EU-Kommission 2.000 Menschen zur Verbrauchersituation in Deutschland. Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 1. bis 12. Dezember 2022.
- Nachrichtenagentur dpa