Einzelhandel Thalia übernimmt Online-Buchhändler buecher.de
Der Buchhändler Thalia übernimmt das insolvente Unternehmen buecher.de einschließlich aller Beschäftigten. Die Marke soll erhalten bleiben.
Deutschlands größter Buchhändler Thalia übernimmt mit sofortiger Wirkung den Online-Buchhändler buecher.de. Alle Mitarbeitenden werden übernommen und behalten zu unveränderten Konditionen ihren Arbeitsplatz, wie das Unternehmen mitteilte. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Das Bundeskartellamt erteilte die Freigabe für die Transaktion.
Buecher.de zählt zur Weltbild-Gruppe, die im Juni Insolvenz angemeldet hatte. Daraufhin schlitterten auch andere Unternehmen aus der Gruppe in die Zahlungsunfähigkeit. Der Kaufpreis fließt nach Angaben von Thalia der Insolvenzmasse zu, aus der zum Ende des Verfahrens die Gläubiger befriedigt werden.
"Buecher.de ist eine hervorragende Ergänzung für die Thalia Gruppe. buecher.de hat loyale
Kunden und bleibt auch künftig als Marke erhalten", sagte Ingo Kretzschmar, Vorsitzender der Geschäftsführung von Thalia. Die Verträge mit der Insolvenzverwaltung von buecher.de sind demnach bindend und rechtswirksam geschlossen worden.
Der Online-Händler beschäftigt am Standort Augsburg laut Mitteilung 34 Mitarbeitende und erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro. Verkauft werden Artikel aus den Bereichen Bücher, Musik, Filme, Software, Technik und Spiele.
Thalia konnte 2023/2024 zulegen
Bereits im September war bekanntgeworden, dass Thalia Vermögensgegenstände des insolventen Handelsunternehmens Weltbild erwerben darf. Dabei ging es um Kundinnen- und Kundenbeziehungen aus dem Weltbild Onlineshop und den von Weltbild verkauften E-Reader der Marke Tolino sowie die Weltbild-Marken und Domains. Weltbild stellte den Geschäftsbetrieb Ende August endgültig ein. Betroffen waren 14 Filialen.
Thalia hat zuletzt mehr Geschäft gemacht. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023/24 in Deutschland, Österreich und der Schweiz um acht Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Gut ein Drittel seines Geschäfts macht Thalia mit Online-Verkäufen. Die Kette hat rund 6800 Beschäftigte und 394 eigene Buchhandlungen, außerdem ist die Firma an einer Schweizer Buchhandelskette beteiligt. Hinzu kommen noch Partnerschaften mit inhabergeführten Buchhandlungen.
- Nachrichtenagentur dpa