Arbeit während der Frührente Steuerabgaben können enorm steigen
Viele Frührentner gehen zusätzlich zur Rente arbeiten, um etwas dazuzuverdienen. Für wen dabei besonders hohe Steuerabgaben anfallen können.
Lange galt in Deutschland die Hinzuverdienstgrenze. Rentnerinnen und Rentner konnten ihr Einkommen nur bis zu einem bestimmten Betrag aufstocken, ohne dass die Rente gekürzt wurde.
Seit Anfang 2023 ist das vorbei. Die Hinzuverdienstgrenze wurde abgeschafft. Rentner dürfen arbeiten gehen, ohne dass Geld von der Rente abgezogen wird (mehr dazu lesen Sie hier). Allerdings: Rente und Gehalt sind beide einkommenssteuerpflichtig und werden daher zusammengerechnet.
So kann es für weiterarbeitende Frührentner zu hohen Abgaben kommen. Wie stark die Belastung ist, hängt dabei von Rentenhöhe, Gehalt und Familienstand ab. Laut dem Institut für deutsche Wirtschaft (IW) muss etwa eine alleinstehende Person, die 15.000 Euro Rente pro Jahr bekommt und 25.000 Euro dazuverdient, mit Steuerabgaben von 38,4 Prozent rechnen. Ohne die Rente lägen diese nur bei 26,6 Prozent.
Die Abgabenlast für Ehepaare bleibt niedriger
Die erhöhte Abgabenlast macht das Arbeiten während der Frührente unattraktiver. Allerdings lohnt es sich finanziell trotzdem, die Rente aufzustocken. Vor allem für Ehepaare. Die neuen Rentenregelungen ändern nämlich nichts an dem steuerlich vorteilhaften Ehegattensplitting. Lesen Sie hier, wie Sie damit Steuern sparen.
Der Wegfall der Hinzuverdienstgrenze soll den Fachkräftemangel abmildern. Im Jahr 2027 will die Bundesregierung das überprüfen. Die IW-Experten glauben allerdings nicht daran: Ihrer Ansicht nach wird die gestrichene Hinzuverdienstgrenze die Probleme der Rente mit 63 für den Arbeitsmarkt nicht ausgleichen. Mehr zur Rente mit 63 lesen Sie hier.
- iwkoeln.de: "Trotz Frührente arbeiten: Wie hoch ist die Abgabenbelastung?"