Offenbar chinesische Aktion Mysteriöse Laserstrahlen aus dem All werfen Fragen auf
Über der Insel Hawaii zeigte sich Ende Januar ein geheimnisvolles Schauspiel: Grüne Laserstrahlen tasteten kurzzeitig den Himmel ab. Was steckt dahinter?
Es sah aus wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film: Grüne Laserstrahlen erschienen für den Bruchteil einer Sekunde am 28. Januar am wolkenverhangenen Nachthimmel von Hawaii. So schnell, wie es auftauchte, war das Phänomen auch wieder vorbei.
Dass es nun jeder sehen kann, ist einer Livestream-Kamera des Subaru-Teleskops auf dem Vulkan Mauna Kea zu verdanken. Sie überträgt permanent den Nachthimmel live ins Internet – und zeichnete in jener Nacht dabei zufällig die Kaskade von Laserstrahlen auf.
Techniker des Teleskops verlangsamten die Strahlenfolge und stellten den kurzen Clip ins Internet.
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Doch was dort zu sehen ist, ist zwar kein Späh-Angriff einer außerirdischen Spezies – aus dem All stammen die Laserstrahlen aber tatsächlich.
Zunächst vermuteten die Techniker, dass die Strahlen von einem Instrument des Nasa-Satelliten ICESat-2/43613 und dessen Atlas-Scanner stammten. Damit vermisst die Nasa die Erdoberfläche. Entsprechend vermeldeten es auch verschiedene Medien wie die "Frankfurter Rundschau" oder die "Hessische/Niedersächsische Allgemeine".
Chinesischer Satellit wohl verantwortlich
Tatsächlich war diese Vermutung aber falsch, wie die Subaru-Techniker auf ihrem YouTube-Kanal aufklären: So habe sich ein Nasa-Wissenschaftler, der am Atlas-Projekt arbeitet, bei ihnen gemeldet und erklärt, dass es sich nicht um die Strahlen von ICESat-2/43613 handeln könne.
Ein Kollege von ihm habe den Winkel der Strahlen analysiert und mit anderen Satelliten mit ähnlichen Instrumenten abgeglichen. Demnach sei die wahrscheinlichste Quelle der chinesische Satellit Daqi-1/AEMS, dessen ACDL-Instrument – ebenfalls ein Messlaser – für die Strahlen verantwortlich sei.
In jedem Fall ist es ein äußerst seltener und beeindruckender Anblick – der aber vollkommen harmlos ist.