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Streaming, DAB+, FLAC: So finden Sie eine gute Hifi-Kompaktanlage


Guter Klang mit Vernetzung
Eine gute Kompaktanlage finden

Hifi-Anlagen, die Musik ausschließlich aus analogen Quellen wie CD oder Radio abspielen, sind Vergangenheit. Mittlerweile werden Songs immer öfter gestreamt. Dank Netzwerkfunktionen geht das auch mit modernen kompakten Hifi-Anlagen. Beim Kauf kommt es aber nicht nur auf die Ausstattung an.

Aktualisiert am 21.01.2016|Lesedauer: 3 Min.
dpa-tmn, Jochen Wieloch
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Noch vor wenigen Jahren gehörten sie in jedes Wohnzimmer: die klassischen Hifi-Anlagen zum Abspielen von CDs, Schallplatten oder zum Radiohören. Im Zeitalter der Webradios und Streaming-Dienste haben es die Komplettsysteme inzwischen jedoch immer schwerer. Der Verkauf von Kompaktanlagen ging in den ersten drei Quartalen 2015 um rund 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück (von 417.000 auf 274.000 Geräte laut Consumer Electronics Marktindex Deutschland, CEMIX). Lohnt sich die Anschaffung einer solchen Mini-Anlage also noch – und wenn ja: Worauf sollten Käufer achten?

Die Panasonic SC-PMX100B ist mit WLAN sowie Bluetooth vernetzt.Vergrößern des Bildes
Die Panasonic SC-PMX100B ist mit WLAN sowie Bluetooth vernetzt. (Quelle: Panasonic)

"Es gibt keine Funktionen, die unbedingt dabei sein müssen, das hängt zu stark davon ab, was genau man machen möchte und vor allem, welche Boxen man anschließen will", erklärt Frank Wollsiefen, Hifi-Experte aus Berlin. Gern genutzte Features seien neben der CD-Wiedergabe auch analoges Radio sowie Bluetooth, um Musik von Mobilgeräten über die Anlage zu hören. Auch das Digitalradio DAB+, das über Zimmerantenne mit mehr Sendern und einfacherer Sendersuche punkte, werde immer beliebter.

Ohne Netzwerkfunktionen geht es nicht

"Netzwerk ist momentan die Funktion, die Pflicht ist", sagt Krey Baumgartl, Hifi-Experte aus Willich. So sollten Interessenten beim Kauf darauf achten, dass neben Bluetooth auch WLAN oder LAN-Anschluss an Bord sind, und je nach vorhandenen Geräten auch Standards wie AirPlay und DLNA sowie Musikstreaming-Dienste unterstützt werden.

Was den Klang angeht, liegt man bei Kompaktanlagen oft gar nicht schlecht, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat. Beim Testkriterium Sound erreichten 11 von 14 kürzlich getesteten Mini-Hifi-Anlagen zwischen 200 und 550 Euro gute Ergebnisse ("Test"-Ausgabe 12/15). Die meisten Anlagen im Test hatten Bluetooth, NFC und USB an Bord, aber längst nicht alle boten WLAN oder LAN. Im Gesamturteil am besten schnitten die Denon N9 Ceol (ab rund 500 Euro) und die Yamaha Pianocraft MCR-N560D (ab rund 480 Euro) mit der Gesamtnote 1,9. Dahinter landeten die Onkyo CS-N765 (ab rund 400 Euro) und die Panasonic SC-PMX100B (ab rund 430 Euro). Sie erreichten die Note 2,1. Auch insgesamt waren die Ergebnisse überzeugend: 13 Anlagen bekamen die Gesamtnote "gut", nur eine war "befriedigend".

Nicht bei den Boxen sparen

Trotzdem: "Die mitgelieferten Lautsprecher sind immer das schwächste Glied in der Kette", meint Frank Wollsiefen. "Jede Kompaktanlage lässt sich klanglich durch den Einsatz hochwertiger Lautsprecher deutlich hörbar verbessern." Wenn jemand eine kompakte Anlage für gute Standboxen suche, die bereits im Wohnzimmer ihren Platz gefunden haben, sei die Qualität des eingebauten Verstärkers ausschlaggebend dafür, wie ansprechend Musikstücke klingen. Der Experte empfiehlt analoge Verstärker. Diese seien flexibler und besser als die meisten kleinen Digitalverstärker, die in den Lifestyle-Anlagen stecken.

Funklautsprecher sind eher kein Kompaktanlagen-Ersatz, so die Stiftung Warentest: Zur Wiedergabe von Rock und Pop vom Smartphone reichten WLAN-Boxen vielleicht noch. Aber: "Hifi-Anlagen können mehr, sie spielen auch CDs." Funklautsprecher lieferten zudem meist nur Mono-Klang, für Stereo brauche man schon zwei darauf ausgelegte WLAN-Boxen. Erst recht keine Alternative seien Bluetooth-Boxen, deren Klang sich meist auf Kofferradio-Niveau bewege.

Betriebsgeräusche nicht vernachlässigen

Neben der Anlagen-Ausstattung sollte man auch auf Details achten. So sind laut Stiftung Warentest etwa Betriebsgeräusche nicht zu vernachlässigen. Ein sirrendes CD-Laufwerk etwa könne mächtig nerven, wenn man leise Passagen oder Meditationsmusik genießen möchte. Und: "Je besser die Fehlerkorrektur, desto gutmütiger reagiert der CD-Spieler auf zerkratzte oder verschmutzte CDs." Zudem variierten im Test die Zugriffszeiten speziell bei MP3-CDs erheblich: Einige Anlagen brauchten 20 Sekunden und länger, um einen Titel zu starten.

Auch wer Smartphone und Tablet nicht als ersten Musiklieferanten nutzt, wird es vielleicht zu schätzen wissen, wenn sich die neue Hi-Fi-Anlage auch per App steuern lässt. Und in Sachen Leistung geben die Warentestern Käufern Folgendes mit auf den Weg: "Je größer Ihr Hörraum, desto kräftiger sollte der Verstärker sein. Achten Sie auch auf eine gute maximale Lautstärke."

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