Tablet-PC So finden Sie den richtigen Tablet-PC
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.sind nicht nur eine Modeerscheinung, sondern haben sich als neue Gerätekategorie etabliert. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: unkomplizierte Bedienung per Touchscreen, geringes Gewicht und schnelle Bereitschaft ohne langwieriges Hochfahren machen aus den Bildschirmcomputern beliebte Surf-, Spiel- und Multimedia-Maschinen fürs Wohnzimmer oder unterwegs. Doch die Auswahl ist groß und nicht jedes Tablet eignet sich für alle Zwecke.
Tablet-PC gibt es in verschiedenen Größenklassen, die mit der Bildschirmdiagonale in Zoll angegeben werden. Üblich sind 7 und 10 Zoll, also etwa 18 oder 26 cm. Auf einem 10-Zoll-Display wirken Fotos und Filme wesentlich besser als auf einem 7-Zoll-Modell, Webseiten und Zeitschriften sind leichter zu lesen und auch der Nebenmann kann noch mitschauen. Zudem sind Buttons und Symbole mit dem Fingertipp leichter zu treffen. Dafür sind recht schwer: Die 550 bis 650 Gramm, die aktuelle Tablets wiegen, sind zwar deutlich weniger als ihre Vorgänger. Die Arme ermüden trotzdem mit der Zeit und lassen den Wunsch nach einer Ablage aufkommen. Die 7-Zöller sind oft mit der gleichen Display-Auflösung ausgestattet und zeigen daher nicht weniger an, und sie sind deutlich leichter. Aber die kleinere Fläche empfindet nicht jeder als angenehm, denn Symbole und Schriften sind dadurch ebenfalls deutlich kleiner.
Resistive Displays brauchen Druck
Egal wie groß – Pflicht ist ein kapazitiver Touchscreen. Nur solche Displays reagieren auf eine leichte Fingerberührung. Bei aktueller Markenware ist das eine Selbstverständlichkeit, doch so manches Billig-Tablet nervt schon mal mit resistivem Touchscreen, der nicht auf Fingerberührung, sondern auf Druck reagiert. Das erfordert kräftiges Tippen und stört auf Dauer.
Apple iPad - teurer Primus
Derzeit teilt sich die Welt der Tablet-PC in zwei Lager: Auf der einen Seite Apple mit dem , seit März 2011 millionenfach verkauft. Es ist verfügbar in zwei Farb- und drei Speichervarianten, jeweils mit und ohne Mobilfunk-Modul. Außer dem aktuellen Modell wird auch das Vorgängermodell iPad 2 noch verkauft. Demgegenüber steht praktisch alles, was in der Elektronikbranche Rang und Namen hat, von kleineren Marken wie HTC bis hin zu den Elektronikriesen Acer, LG, Asus, Toshiba, Sony und Samsung. Gemeinsam bringen sie eine stetig wachsende Zahl an Tablets aller Leistungsklassen hervor, die meist eines gemeinsam haben: Ihr Software-Motor heißt , ein von Google entwickeltes Betriebssystem für mobile Geräte, das sich inzwischen auf Smartphones zum unumstrittenen Marktführer entwickelt hat.
Das iPad überzeugt mit der größten Auswahl an Software (Apps) und Medien und einer butterweichen Bedienung. Das gesamte Apple-Konzept wirkt sehr schlüssig, Hardware und Software spielen bestens zusammen. Der 9,7-Zöller wiegt etwa 650 Gramm und glänzt mit enormer Akkulaufzeit von über 10 Stunden. Doch das mittlerweile in der 4. Generation erhältliche iPad ist immer noch so schwer wie einst und ist daher technisch nicht mehr erste Wahl. Einige Konkurrenten glänzen inzwischen mit einem Gewicht von unter 500 Gramm bei 10 Zoll Bildschirmdiagonale.
Android oder Windows?
Für ein Android-Tablet-PC sprechen hingegen die große Modellvielfalt und die freie Wahl aus mehreren Herstellern. Diese nutzen die Spielräume, die Google lässt, und passen die Software gerne individuell etwas an. Die Bedienung geht meist fast so flott von der Hand wie beim iPad-System iOS. Voraussetzung ist aber, dass mindestens Android 4.0 installiert ist und der Hersteller Hard- und Software gut aufeinander abgestimmt hat. Von großen, erfahrenen Herstellern wie Samsung oder Asus lässt sich das erwarten, bei den billigen No-Name-Tablets aus dem Verbrauchermarkt nicht unbedingt.
Die besseren Android-Tablets müssen sich in Sachen Hardware nicht hinter Apple verstecken. Sie sind ebenfalls aus hochwertigen Materialien gefertigt, sogar ein Stück leichter und damit handlicher als das Vorbild. Einige Modelle bieten zudem eine Art Baukastenprinzip und ansteckbarer Tastatur und werden damit auf Wunsch zum Netbook. Billiger als das iPad sind sie allerdings nicht.
Android-Version oft veraltet
Android-Nutzer müssen unter Umständen damit rechnen, dass ihr Tablet schneller veraltet. Hat Google eine neue Android-Version entwickelt, obliegt es dem Tablet-Hersteller, ob er diese auch für ältere Geräte zur Verfügung stellt oder nicht. Oft ist das nicht einmal für die Neumodelle der Fall: Die aktuelle Android-Version ist 4.2 (Jelly Bean), die meisten Android-Tablets werden immer noch mit den Vorgängern Android 4.1 oder 4.0 (Ice Cream Sandwich) ausgeliefert.
Daneben gibt es auch Tablet-PCs mit Windows 8. Das neue Microsoft-Betriebssystem ist für die Fingerbedienung optimiert und verfolgt mit den Kacheln ein eigenes Konzept. Weiterer Pluspunkt ist die Kompatibilität zum Windows-PC. Es gibt zwei Varianten: Windows 8 RT läuft auf Tablets mit ARM-Chip, Windows 8 Pro auf Modellen mit Intel-Prozessor. Microsoft hat mit dem Surface eigene Tablets im Handel.
Was die Hardware leisten muss
Der Bildschirm sollte besonders hell und kontrastreich sein und nicht zu sehr spiegeln. Auch eine hohe Bildauflösung ist von Vorteil. 1024×768 Pixel – soviel bietet das Display des iPad 2 oder auch ein Tablet von Medion, das es bei Aldi zu kaufen gibt – gelten als Minimum. Die meisten aktuellen Android-Tablets beherrschen eine höhere Auflösung wie zum Beispiel 1280×800 Pixel, die besseren Full HD (1920×1080 Pixel) das aktuelle iPad zeigt sogar 2048×1536 Bildpunkte. Der äußerlich sichtbarste Unterschied ist das Seitenformat: Während das iPad ein 4:3-Seitenverhältnis anzeigt, haben die meisten Android-Tablets ein 16:10-Breitbild.
Ein schneller Mehrkern-Prozessor sorgt dafür, dass Spiele und andere Multimedia-Anwendungen flüssig laufen. Das beginnt beim Dualcore-Chip, aktuelle Tablets bieten sogar einen Vierkerner mit 1 GHz oder mehr. Der Datenspeicher sollte nicht weniger als 16 GB betragen. Achtung: Bei manchen Tablet-PC wie dem iPad lässt sich der Speicher nicht erweitern. Wer wesentlich mehr als nur surfen will, sollte gleich zur 32- oder gar zur 64-GB-Variante greifen oder darauf achten, dass der Tablet-PC einen Speicherkartenslot bietet, denn damit ist der Speicherausbau mit nur minimalem Aufpreis möglich. Zudem lassen sich mit einer Speicherkarte sehr einfach Daten zwischen verschiedenen Geräten austauschen.
Ein HDMI-Ausgang zum Anschluss an einen Fernseher bietet nicht jeder Tablet-PC. Beim iPad hilft ein zusätzlicher Adapter, doch die Sony-Tablets übertragen ihr Bild nur via Funk an Fernseher, die die DLNA-Technologie unterstützen. Wie der Kartensteckplatz erleichtert auch eine USB-Buchse den Datenaustausch.
WLAN nach dem aktuellen n-Standard sollte jedes Tablet beherrschen. Wer auch unterwegs jederzeit einen Online-Zugang wünscht, braucht einen UMTS-Empfänger samt Daten-Flatrate. Viele Provider bieten als Option eine SIM-Zweitkarte an, die über denselben Vertrag läuft wie das Smartphone.
Tablet-PC-Preise: Einstieg ab 200 Euro
Akzeptable Tablet-PC mit 16 GB Speicher und 10-Zoll-Display gibt es ab etwa 280 Euro. Schicke und sehr dünne Tablets mit Aluminium-Gehäuse kosten etwa 350 Euro. Die teuersten Tablets mit Anstecktastatur wie das Asus Transformer Infinity kosten mit größtem Speicherausbau knapp 700 Euro und werden nur noch vom iPad mit 128 GB und LTE-Turbofunk überboten, das knapp 800 Euro kostet. Das preiswerteste iPad 2 mit 16 GB Speicher ohne UMTS kostet 375 Euro.
Für weniger als 250 Euro gibt es zwar auch 10-Zoll-Tablets - doch da ist Vorsicht angesagt, es lauern Ladenhüter und Konstruktionsdesaster. Finger weg heißt es bei Geräten mit veraltetem Betriebssystem wie Android 2.3 oder einem resistiven Touchscreen. Sie sind meist dick und schwer, haben grobpixelige und unpräzise Displays, lahme Prozessoren und kurzatmige Akkus. Dafür bietet die kleinere 7-Zoll-Klasse durchaus akzeptable Alternativen im Niedrigpreis-Segment. So bietet Google auf seiner eigenen Internetseite das Tablet Nexus 7 in der 8-GB-Variante schon für 199 Euro an, dafür muss man allerdings eine abgespeckte Ausstattung akzeptieren.