Verbraucherzentrale tadelt Telefon und Internet: Jeder fünfte Wechsel macht Probleme
Ausgefallene Technikertermine, Tage oder gar Wochen ohne Anschluss: Wer seinen Anbieter für Festnetz, Mobilfunk oder Internet wechselt, braucht starke Nerven. Das zeigt eine neue Umfrage.
Bei jedem fünften Wechsel des Telekommunikationsanbieters treten laut einer Umfrage Probleme auf. 21 Prozent der Befragten, die in den vergangenen beiden Jahren einen neuen Anschluss beantragt hatten, berichteten von Fehlern der Anbieter, wie die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) mitteilte.
Knapp zwei Drittel von ihnen hatten demnach während des Wechsels länger als einen Tag keinen Anschluss, jeder Dritte berichtete von technischen Fehlern mit der neuen Leitung oder ausgefallenen Technikerterminen.
Im Schnitt drei Wochen bis zur Problemlösung
Kritisiert wurden Anbieter außerdem für mangelhaften Kundenservice oder für die Missachtung von Verträgen und Kündigungsmodalitäten. So konnten Verbraucher laut VZSH beispielsweise nach einem Umzug ihren neuen Anschluss nicht rechtzeitig nutzen – oder erhielten für den alten trotz Kündigung weiterhin Rechnungen.
Bis die Probleme behoben wurden, dauerte es der Untersuchung zufolge im Schnitt knapp drei Wochen. Tom Janneck von der VZSH nannte das am Mittwoch "völlig inakzeptabel". Es könne nicht sein, dass Verbraucher im Regen stehen gelassen würden und übermäßig lange auf eine vertraglich vereinbarte Leistung warten müssten.
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Die Verbraucherschützer hoffen, dass der neue "Europäische Kodex für die elektronische Kommunikation" Entschädigungen vereinfacht, wenn der technische Anbieterwechsel länger als einen Arbeitstag dauert oder wenn Techniker Termine nicht wahrnehmen.
Bei einer entsprechenden Novelle des nationalen Telekommunikationsgesetzes müsse außerdem eine klare Sonderkündigungsfrist bei Wohnortwechsel verankert und sichergestellt werden, dass Verbraucher ihren neuen Anschluss unverzüglich nutzen könnten.
- Nachrichtenagentur AFP