Einstellungen und Equipment So lässt sich Smartphoneklang verbessern
Die Kamera natürlich, das Design, der Bildschirm – und vielleicht sogar der Prozessor. Alles Eckpunkte, an denen sich Smartphone-Käufer meist orientieren. Aber was ist mit dem Klang?
Manchmal hört es sich dumpf an, ein anderes Mal schrill, hier bollert der Bass und dort zischeln die Höhen. Wer seine Kopfhörer an verschiedene Smartphones anschließt, ist überrascht, wie anders die Lieblingsmusik klingt. Mit einigen Dingen lässt sich der Klang deutlich verbessern.
Smartphone
Im Gegensatz zu vielen anderen Bauteilen verraten Hersteller meist nicht, was sie an Audiokomponenten verbauen. Werte wie Frequenzgang oder Rauschabstand, die einem sonst in diesem Zusammenhang begegnen, tauchen in den Datenblättern nicht auf. Eine Beurteilung auf dieser Basis scheidet also aus. Immerhin: "Bei der Kopfhörerwiedergabe sind die Unterschiede nicht so groß, sondern hängen eher vom verwendeten Kopfhörer ab", sagt Felix Fleischmann, Gruppenleiter Mobile Audio Rendering beim Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (ISS).
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Einstellungen
Wenn er nicht gleich im Musikplayer integriert ist, hat inzwischen fast jedes Smartphone einen Equalizer oder eine vergleichbare Anwendung zur Klangoptimierung installiert. Teils gibt es die Möglichkeit, den Klang auf einem Hörtest basierend zu personalisieren. Mit den verfügbaren Audio-Apps und Einstellungen sollten Nutzer experimentieren, bis es sich gut anhört.
Kopfhörer
Falls trotz aller Einstellungen der Ton mit den mitgelieferten Kopfhörern sich immer noch schlecht anhört, könnte die Lösung lauten: gute Kopfhörer zu kaufen –wenn man nicht schon welche besitzt. "Grundsätzlich kann man sagen: Wenn ich eh meine eigenen Kopfhörer ans Handy anschließen will, ist die Klangqualität nicht mehr das Problem", sagt Projektleiter Lorenz.
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Anschlüsse
"Die viel geliebte Klinkenbuchse fängt langsam an, auszusterben", sagt Lorenz. "Immer mehr Hersteller lassen die einfach weg, und ich kriege den Kopfhörer dann nur noch an den USB-C- oder Lightning-Anschluss." Meist werde zumindest ein Klinken-Adapter mitgeliefert. Damit läuft der USB-C-Port dann im analogen Modus, was im Vergleich zum direkten Anschluss an eine Klinkenbuchse klanglich keinen Unterschied mache: "Der Engpass ist eher der Kopfhörer."
Anders sieht es bei digitalen Kopfhörern mit Lightning- oder USB-C-Stecker aus, die direkt an die Anschlussbuchse andocken können. Dann läuft die Schnittstelle im digitalen Modus und spielt auch ein digitales Signal aus. "In diesem Fall muss dann im Kopfhörer Elektronik dafür sorgen, dass das Signal digital-analog umgesetzt wird", erklärt Fleischmann. Dort ließen sich dann etwa auch Equalizer-Funktionen realisieren.
Musikformate
Wichtig ist auch die Qualität der Musikdateien oder des Musikstreams. Musikdateien liegen oft im verlustbehaftet (lossy) komprimierten MP3- oder AAC-Format vor. Musikliebhaber digitalisieren gerne mit verlustfrei (lossless) komprimierenden Codecs wie FLAC.
Bluetooth
Codecs kommen bei der Drahtlosübertragung vom Smartphone an kabellose Kopfhörer ebenfalls zum Einsatz. Da auch hier die Daten verlustbehaftet komprimiert werden, kann die Qualität leiden. Standard beim Bluetooth-Audiofunk ist SBC. Je nach Smartphone werden auch die Übertragungstechniken AAC, aptX, aptX HD oder LDAC unterstützt, die teils noch viel höhere Qualitäten ermöglichen. Ein anderer Codec als SBC kommt aber nur zum Zug, wenn ihn auch der Kopfhörer beherrscht.
Kopfzerbrechen muss einem das aber nicht bereiten. In der Regel wird der bestmögliche Codec automatisch gewählt. Und in einem aktuellen Bluetoothkopfhörer-Test des "Chip"-Fachmagazins hatte etwa aptX gegenüber SBC im Testfeld keinen messbaren Ausschlag auf die Soundwertung. Und auch die beste Bluetooth-Verbindung bringt nichts, wenn die übertragene Musik ohnehin qualitativ schlechter codiert ist.
- dpa