Plan veröffentlicht "Giftpille" soll Twitter vor Musk-Übernahme schützen
Tesla-Chef Elon Musk will Twitter kaufen. Der reichste Mensch der Welt steht dabei jedoch trotz seines Reichtums vor hohen Hürden. Eine davon stellt die Plattform selbst auf.
Der Onlinedienst Twitter setzt sich gegen den Versuch der feindlichen Übernahme durch den Technologieunternehmer Elon Musk zur Wehr. Der Verwaltungsrat verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Anteilseigner stärkt, wie das US-Unternehmen am Freitag mitteilte. Musk, der erst kürzlich als Großaktionär bei Twitter eingestiegen war, wird damit der von ihm beabsichtigte Aufkauf der übrigen Aktien des Unternehmens erschwert.
Der Plan – eine sogenannte "Poison Pill" (dt: "Giftpille") – ermöglicht es den Angaben zufolge den Anteilseignern, weitere Aktien zu erwerben. Auch ist vorgesehen, dass bei der möglichen Übernahme des Unternehmens durch den großangelegten Aufkauf von Aktien der Käufer eine sogenannte Kontrollprämie an die übrigen Aktionäre zahlen muss. Dabei handelt es sich um einen Beitrag, der über dem Marktwert der Aktien liegt.
Musk will rund 43 Milliarden Dollar ausgeben
Die "Giftpille" werde die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass "irgendeine Institution, Person oder Gruppe" durch den Erwerb von Aktien auf dem freien Markt die Kontrolle über das Unternehmen gewinne, ohne dass allen Anteilseignern eine "angemessene Kontrollprämie" gezahlt werde, erklärte Twitter.
Musk, der Gründer des Elektroautoherstellers Tesla und des Weltraumunternehmens SpaceX, hatte am Vortag angekündigt, nach seinem Einstieg als Großaktionär bei Twitter alle verbleibenden Twitter-Aktien zu einem Stückpreis von 54,20 Dollar (49,69 Euro) kaufen zu wollen. Den Wert von Twitter veranschlagte Musk damit bei rund 43 Milliarden Dollar.
Der Starunternehmer räumte allerdings bereits am Donnerstag ein, er sei sich "nicht sicher", dass ihm die Übernahme von Twitter gelingen werde.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP