40 Terabyte Daten gestohlen FBI untersucht Cyberangriff auf Continental
Der Cyberangriff auf Continental ist neuesten Informationen zufolge wochenlang unbemerkt geblieben. In die Untersuchungen hat sich jetzt auch das FBI eingeschaltet.
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat die Hacker-Attacke auf seine IT-Systeme im Sommer laut Insidern erst nach rund vier Wochen bemerkt. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch aus Konzernkreisen erfuhr, sollen die Cyber-Angreifer bereits am 4. Juli Zugriff auf Daten im Netzwerk des Hannoveraner Unternehmens erlangt haben.
Dies sei im Nachhinein bei der Analyse der Daten festgestellt worden. Conti hatte gegen Ende August mitgeteilt, am 4. August einen Angriff auf die Systeme entdeckt und abgewendet zu haben. Anfang November räumte das Unternehmen ein, dass dabei Daten abgeflossen sind. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über den Beginn des Hacks bereits im Juli berichtet. Ein Konzernsprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
Nach der Cyberattacke auf den Autozulieferer Continental befasst sich einem Insider zufolge auch die US-Bundespolizei FBI mit dem Datenklau. Deutsche Sicherheitsbehörden hätten das FBI eingeschaltet, sagte eine Person mit Kenntnis des Vorgangs am Mittwoch. Das FBI war nicht unmittelbar zu einer Stellungnahme zu erreichen.
Daten stehen im Darknet zum Verkauf
Am Dienstag hat sich dem Vernehmen nach der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns über den Untersuchungsstand informieren lassen. Die Analyse des Vorfalls mithilfe externer Spezialisten dauere an, sagte der Sprecher am Mittwoch. Dazu gehöre auch, ob sensible Informationen zu Kunden und Kundenverträgen zu den gestohlenen Daten gehören, mit denen Hacker offenbar unter Androhung der Veröffentlichung eine Lösegeldzahlung erreichen wollen.
Bei dem Cyberangriff ist es Informationen nach den Hackern der Ransomware-Gruppe "Lockbit 3.0" gelungen, Datenvolumen von insgesamt 40 Terabyte abzugreifen. Wir haben darüber berichtet. Täglich verarbeitet das IT-System von Conti eine Datenmenge von um die 220 Terabyte. Medienberichten zufolge bieten die Hacker die Daten im Darknet für 50 Millionen Dollar an. Es soll sich dabei angeblich auch um Interna des Zulieferers und seiner Kunden, den Autobauern Volkswagen, Mercedes-Benz oder BMW handeln.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-AFX