Übernahme Hyundai übernimmt Roboter-Entwickler Boston Dynamics
Seoul/Boston (dpa) - Die mit ihren laufenden Robotern bekanntgewordene Firma Boston Dynamics gehört nun dem südkoreanischen Autobauer Hyundai.
Man wolle eine "Robotik-Wertschöpfungskette" aufbauen, die von der Produktion von Roboterteilen bis hin zu intelligenten Logistiklösungen reiche, kündigte Hyundai an.
Wert von 1,1 Milliarden Dollar
Der Wert von Boston Dynamics betrage nach der Transaktion 1,1 Milliarden Dollar (etwa 925 Mio Euro), hieß es. Hyundai übernahm dabei 80 Prozent der Anteile und der bisherige Eigentümer, der japanische Technologiekonzern SoftBank, behalte über eine Tochter die restlichen 20 Prozent.
Demo-Videos mit Robotern von Boston Dynamics sorgen seit Jahren für Aufsehen - auch weil sie den Fortschritt der Technologie zeigen. Erst fiel es den in ihren Bewegungen Menschen nachempfundenen Robotern oft schwer, das Gleichgewicht zu halten. Inzwischen meistern sie auch komplexe Bewegungsabläufe und können rennen, springen, Treppen benutzen, Kisten tragen und selbstständig aufstehen, wenn man sie umstößt. Den Roboter "Spot", der sich wie ein Hund bewegt, verkauft Boston Dynamics inzwischen als erstes kommerzielles Produkt zum Beispiel für Wachdienste. Auch die New Yorker Polizei holte sich einen der "Spot"-Roboter für ihre Einsätze - musterte ihn jedoch nach Kritik schnell wieder aus.
Mehrere Eigentümerwechsel
Boston Dynamics durchlebte in den vergangenen Jahren mehrere Eigentümerwechsel. Zunächst wurde die Firma von Google übernommen. Doch der Internet-Konzern, der immer stärker ins Visier von Wettbewerbshütern und Kritikern der Technologiebranche geriet, schraubte seine Robotik-Pläne zurück. Softbank kaufte Google Boston Dynamics 2017 ab - und hatte damals auch Pläne, stärker auf Roboter zu setzen. Inzwischen strafft der japanische Konzern jedoch unter anderem nach der milliardenschweren Fehlinvestition in den Büroraum-Anbieter WeWork sein Portfolio.
Hyundai - zusammen mit der Schwestermarke Kia - will sich gerade zu einem Anbieter "smarter Mobilitätslösungen" wandeln. Dazu gehörten Investitionen in Zukunftstechnologien, inklusive selbstfahrender Autos, künstliche Intelligenz, Fluggeräte für die urbane Mobilität und Roboter.