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Die Cloud-Alternative überzeugt im Test: NAS-Systeme im Vergleich


Stiftung Warentest checkt
NAS: Die heimische Cloud-Alternative überzeugt

Von dpa
Aktualisiert am 19.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Datensicherung ist kein Backup: Auf die externe Festplatte (Bild) sollte man zumindest für die wichtigsten Daten nicht verzichten.Vergrößern des BildesDatensicherung ist kein Backup: Auf die externe Festplatte (Bild) sollte man zumindest für die wichtigsten Daten nicht verzichten. (Quelle: Henrik Josef Boerger/dpa-tmn./dpa)

Insbesondere Fotos, Filme und Musik Lassen den Speicher des Computers schnell bersten. Auf einer externen Festplatte drohen sie in Vergessenheit zu geraten. Eine Lösung kann ein NAS sein.

Hinter diesem Akronym für Network Attached Storage verbirgt sich ein Speichersystem, das mit einer externen Festplatte für den Computer vergleichbar ist, sagt Sebastian Klöß vom IT-Branchenverband Bitkom. "Im Unterschied zu einer externen Festplatte wird das NAS aber nicht direkt an den Rechner angeschlossen, sondern über das Netzwerk." Ein NAS muss also per WLAN oder LAN-Kabel mit dem Internet-Router verbunden werden.

Ein weiterer Vorteil: Mittlerweile kann man auf die meisten NAS auch von außerhalb des Firmen- oder Heimnetzwerkes zugreifen. "So hat sich die gemeinsame Netzwerkfestplatte zu einem kleinen Server entwickelt", sagt Ernst Ahlers vom "c't"-Fachmagazin.

Zugriff für die ganze Familie

"Gegenüber einer "einfachen" externen Festplatte können bei einem NAS mehrere Nutzer - etwa die ganze Familie - auf die Daten zugreifen, erklärt Klöß. Das sei besonders bequem. Meist werde ein NAS aber einfach nur eingesetzt, um den Speicherplatz des Rechners zu erweitern. Fotos, Videos oder Filme müssten dann nicht mehr auf der Festplatte des Rechners liegen.

Über den Computer, eine Smartphone-App oder den Smart-TV seien diese Daten dank des ständig aktiven NAS aber trotzdem leicht abrufbar, so Klöß. Eine häufiger Anwendungszweck ist deswegen das Streamen von Videos oder Musik. Darüber hinaus kann man auf NAS-Systemen oft auch Apps und Programme nutzen. Einige NAS-Systeme arbeiten auch mit Überwachungskameras zusammen. Ebenso könne man darauf einen eigenen VPN-Dienst für sichere Internetverbindungen betreiben, Mail- und Chatserver selbst hosten oder Daten sichern.

Besser mit zwei Festplatten

Ernst Ahlers rät zu einem NAS mit zwei Festplatten. Denn: "Jede Festplatte geht irgendwann mal kaputt." In diesem Fall hätte man immer noch die Daten auf der zweiten Festplatte. Trotzdem sei selbst ein NAS mit gespiegelter Festplatte kein Backup-System. Wichtige Daten gilt es regelmäßig auf einer externen Festplatte zu sichern. "Ein Blitzeinschlag beispielsweise, der in die Stromverteilung überspringt, kann das NAS zerstören. Eine externe Festplatte, die nicht angeschlossen war, ist davon nicht betroffen", so der Experte.

NAS-Systeme können aber die Datensicherung erheblich vereinfachen. Man kann auf dem NAS die Dateien aller Computer zusammenführen und speichern. "So muss man nicht mehr die Daten jedes Computers im Haushalt einzeln sichern", erklärt Ahlers.

Ein großer Vorteil von NAS-Systemen ist der gute Datenschutz. Alle Daten verbleiben bei den Nutzerinnen und Nutzern und werden nicht an Dritte übertragen, sagt Klöß. NAS-Systeme seien deswegen auch besonders für all jene interessant, die keine Onlinespeicher (Clouds) nutzen möchten.

Updates sind alles

Um die Funktionalität zu erhalten oder zu erweitern, und vor allem, um die Sicherheit zu garantieren, muss ein NAS regelmäßig aktualisiert werden. "NAS-Systeme sind kleine Computer, deswegen brauchen die Systeme auch regelmäßige Updates", erklärt Ernst Ahlers. Er rät zu größeren Herstellern, da diese meist nicht nur einen besseren Kundenservice - auch auf Deutsch - hätten, sondern auch dauerhafter Updates für ihre NAS-Systeme und die dazugehörigen Smartphone-Apps bereitstellen würden.

Größere und weit verbreitete Anbieter für Privatanwender seien beispielsweise Qnap, Synology oder Western Digital, sagt Ahlers. Der Preis eines NAS ergebe sich vor allem aus der Speicherkapazität. Wichtig sei, sich vorher zu überlegen, wie viel Speicherplatz man benötigt.

Bei 140 Euro geht's los

Aktuelle, kleine NAS-Systeme fingen bei rund 140 Euro an, damit bekommt man aber nur das Leergehäuse und muss die Festplatten noch selbst kaufen, so Ahlers. Kostengünstige, komplette NAS-Fertiggeräte mit einem Terabyte Speicherplatz seien ab rund 240 Euro zu haben.

Wenn man sehr viele oder viele größere Dateien durchs Netzwerk schicken möchte, sollte man aber deutlich mehr Geld ausgeben, rät Ahlers. Höherpreisige NAS-System hätten zudem den Vorteil, dass sie über mehr Rechenleistung verfügten und so auch der Zugriff auf verschlüsselte Daten bequem funktioniere.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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