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Wirbel um Online-Angebot: Leichensäcke bei real.de


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Wirbel um Angebot: Bei real gibt's keine Leichensäcke

Von t-online, law

04.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Leichensack auf real.de: Die Seite ist ein Online-Marktplatz, diese Artikel werden also von Händlern über diese Seite gekauft. Mit dem Sortiment in Supermärkten hat das nichts zu tun.Vergrößern des Bildes
Leichensack auf real.de: Die Seite ist ein Online-Marktplatz, diese Artikel werden also von Händlern über diese Seite gekauft. Mit dem Sortiment in Supermärkten hat das nichts zu tun. (Quelle: Screenshot)
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"Einmal hin, alles drin"? Eine Krimiautorin postet, dass es im örtlichen Supermarkt Leichensäcke gibt. Doch das Angebot auf real.de führt zu Kaufland – und weiter nach China.

Ein Artikel auf real.de löst makabre Scherze und Verwunderung aus: Es werden Leichensäcke angeboten. Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass die Seite ein Marktplatz ist, über den Tausende Händler Artikel vertreiben wie bei Amazon oder eBay.

Im aktuellen Fall kommentierte die pfälzische Schriftstellerin Kirsten Sawatzki zu einem Foto eines Sechserpacks: "Super. Das kannst du dir als Krimi-Autorin nicht einfallen lassen. Leichensäcke in der Familienpackung im örtlichen Supermarkt."

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Auch andere Nutzer verbreiteten Screenshots. Leichensäcke sind keine Aktionsware in real-Märkten: Die Seite führt einmal mehr zu Irritationen. real.de stand etwa wegen des freien Verkaufs von Himmelslaternen am Pranger, als in der Silvesternacht 2019/2020 wegen eines solchen Flugobjekts das Affenhaus im Zoo Krefeld abgebrannt war. Das Aufsteigenlassen ist in Deutschland nicht erlaubt.

real sperrte damals den weiteren Verkauf dieser Artikel durch Händler – während andere Plattformen nicht reagierten. Auch der (erlaubte) Verkauf von Tropenhüten des Afrikacorps der Wehrmacht hatte zu einer Protestwelle geführt. Auf real.de wurden nach Zahlen aus dem vergangenen Jahr fast 20 Millionen Artikel angeboten, Algorithmen sollen verhindern, dass Händler anstößige Angebote einstellen.

Die Supermarktkette real, früher Teil des Metro-Konzerns, hat mit dem Online-Marktplatz real.de gar nichts mehr zu tun: Die Lidl-Gruppe mit Kaufland hat mit Wirkung zum 1. Oktober 2020 die Digitalsparte und damit real.de vom russischen Finanzinvestor SCP-Group übernommen. Auf der Seite ist aber auch die Schriftart noch die von real bekannte.

Verkäufer der Leichensäcke ist ein Unternehmen in Shenzhen in China, das auch auf anderen Marktplätzen den Artikel anbietet. Auf real.de gibt es Leichensäcke ab 15,95 Euro. Bei eBay kostet ein vergleichbares Produkt 16,65 Euro und bei Amazon ist es ab 15,80 Euro zu haben.

Interessierte werden auf real.de gewarnt, dass das Foto vielleicht nicht die tatsächliche Farbe des Leichensacks abbildet und der Sack ein bis zwei Zentimeter länger oder kürzer sein könnte als die angegebenen 200 Zentimeter.

Nutzerbewertungen gibt es noch keine.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Artikel bei real.de
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