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Coronavirus-Warn-App: Neue Details – Konzept einsehbar


Neue Details
Konzept Corona-Warn-App jetzt für alle einsehbar

Von dpa
Aktualisiert am 14.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Smartphone in der Hand: Die Corona-Warn-App der Bundesregierung soll voraussichtlich Mitte Juni in einer ersten Version zur Verfügung stehen.Vergrößern des Bildes
Smartphone in der Hand: Die Corona-Warn-App der Bundesregierung soll voraussichtlich Mitte Juni in einer ersten Version zur Verfügung stehen. (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa-bilder)
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Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes legen ihre Karten offen. Auf der Plattform Github kann man sehen, wie die für Mitte Juni geplante App funktionieren soll.

Die geplante deutsche App zur Nachverfolgung von Infektionsketten in der Coronavirus-Pandemie nimmt Form an. Am Mittwoch veröffentlichten Europas größter Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom auf der Plattform Github ein erstes Konzept.

Github ist die weltweit größte Plattform für die Entwicklung von Open-Source-Software. Mit solchen Warn-Apps soll über die Smartphones der einzelnen Nutzer verhindert werden, dass sich das Virus weiter ausbreitet.

Aus den Dateien geht hervor, dass Nutzer über die App auch das Ergebnis eines Tests erfahren können sollen. "Im Fall eines durchgeführten Tests auf eine Sars-CoV-2 Infektion kann der App-Nutzer über die App den digitalen Testinformationsprozess starten und damit über das ermittelte Testergebnis benachrichtigt werden", heißt es. Man soll sich aber auch lediglich informieren lassen können, dass ein Ergebnis vorliegt.

Die App soll im Juni fertig werden

Die beiden von der Bundesregierung beauftragten Firmen setzen demnach auf Wissen und Programm-Code von drei vorhandenen Projekten auf. Als Grundlage dienen die Protokolle DP-3T, TCN sowie die Spezifikationen von Apple und Google für iPhones und Android-Smartphones. DP-3T wurde unter anderem von Forschern der Hochschulen EPFL in Lausanne und ETH in Zürich entwickelt. Die TCN Coalition fand sich aus einem Hackathon der Bundesregierung namens #WirVsVirus heraus zusammen.

Ersichtlich wird aus den Dokumenten auch, wie die Rollen zwischen SAP und Telekom verteilt sind. Danach kümmert sich Europas größter Softwarekonzern um die Entwicklung der eigentlichen App. Die Telekom stellt Netzwerk und Mobiltechnologie zur Verfügung und soll zudem für einen sicheren und stabilen Betrieb sorgen. Die eigentliche App für iOS und Android steht auf Github noch nicht bereit. Sie soll Mitte Juni zum allgemeinen Download veröffentlicht werden.

Die Konzerne versprachen, nur "notwendige Daten zu verarbeiten - ausschließlich zu dem Zweck, die Nutzer wissen zu lassen, ob sie in engem Kontakt mit anderen, bereits infizierten Nutzern standen ohne die jeweilige Identität zu offenbaren". Der Grünen-Fraktionsvize im Bundestag, Konstantin von Notz, begrüßte die Veröffentlichung. Dies könne aber dies nur ein erster Schritt zu mehr Transparenz sein. Die Ankündigung, den Quellcode der App "zeitnah" offenzulegen, müsse schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden.

Reaktionen von Politikern

Manuel Höferlin (FDP), Vorsitzender des Bundestagsausschusses Digitale Agenda, begrüßte, dass bei der Entwicklung der App mit TCN auch auf deutsches Know-how zurückgegriffen werde. "Ich hoffe nun, dass die App so schnell wie möglich verfügbar sein wird. Sonst wird es bald europaweit Tracing-Apps mit deutscher Technologie geben, außer in Deutschland."

Bundesinnenminister Horst Seehofer sprach sich gegen Steuervorteile oder andere Vergünstigungen aus, um die Menschen zur Nutzung der App zu bewegen. "Wenn der Bürger den Eindruck hat, da wird mit einem Speck gewedelt, dann werden nicht ausreichend viele mitmachen", sagte der CSU-Politiker.

Besser sei es, ganz nüchtern zu erklären, dass ein Teil der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für alle gelockert werden könnte, wenn eine große Anzahl von Menschen eine solche App nutzen würde. Die Nutzung der App müsse absolut freiwillig sein, betonte Seehofer. Er sagte: "Was ich nicht möchte, dass man von einer Freiwilligkeit spricht, aber so viele Anreize diskutiert, dass man nun von der Freiwilligkeit nicht mehr reden kann."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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