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Google Pixel 4: So innovativ ist Googles neues Top-Smartphone


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Pixel 4 vorgestellt
So innovativ ist Googles neues Top-Smartphone

Jan Mölleken

Aktualisiert am 15.10.2019Lesedauer: 6 Min.
Das Google Pixel 4: Das Smartphone soll Geräte der Konkurrenz mit einigen Neuerungen übertrumpfen.Vergrößern des Bildes
Das Google Pixel 4: Das Smartphone soll Geräte der Konkurrenz mit einigen Neuerungen übertrumpfen. (Quelle: Google/Hersteller-bilder)
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Googles neuestes Smartphone Pixel 4 könnte die Konkurrenz mit seiner neuen Doppelkamera übertrumpfen. Das Gerät bietet aber noch weitere spannende Funktionen – etwa einen Radar-Chip.

Google hat seine neuesten Smartphone-Flaggschiffe Pixel 4 (ab 749 Euro) und Pixel 4 XL (ab 899 Euro) vorgestellt. Mit überarbeitetem Design, einer zweiten Kameralinse auf der Rückseite sowie einem neuartigen Radar-Chip stellt die vierte Pixel-Generation den wohl größten Entwicklungsschritt seit der Einführung von Googles Smartphone-Reihe dar. t-online.de konnte sich die Smartphones sowie weitere Produkte vorab anschauen. Die Neuerungen im Überblick.

Neues, praktisches Design

Am augenfälligsten ist die Neugestaltung der Rückseite. Das teilweise gewöhnungsbedürftige zweigeteilte Design ist einer einfachen, matten Oberfläche gewichen. Das Gerät wirkt dadurch aufgeräumter, die matte Glasoberfläche und der Gehäuserahmen garantieren zudem einen sicheren Halt, der vielen anderen Top-Smartphones derzeit abgeht.

Die Doppelkamera steckt unter einem quadratischen Deckglas, das spürbar hervorsteht. Das Pixel 4 ist diesmal auch in Orange erhältlich. Die Farben Schwarz und Weiß bleiben weiterhin verfügbar, das schwarze Gerät hat statt der matten eine polierte Rückseite und ist entsprechend fingerabdruckanfällig.

Hauptkamera jetzt mit optischem Zoom

Eine der wichtigsten Funktionen der Pixel-Smartphones ist die Kamera. Obwohl das Pixel 3 mit nur einer Kameralinse unter aktuellen Top-Smartphones geradezu anachronistisch anmutet, gehören die damit geschossenen Bilder noch immer zu den besten im Smartphone-Bereich.

Das liegt vor allem daran, dass Google es sehr gut beherrscht, die Bildqualität mithilfe von Machine Learning und anderen Softwaretricks zu optimieren. Die Ergebnisse sehen dadurch oft besser aus als Bilder, die mit wesentlich aufwändigeren Smartphone-Kamerasystemen geschossen wurden.

Beim Pixel 4 hat Google die Hauptkamera leicht verbessert. Der Sensor knipst noch immer Bilder mit 12,2 Megapixel (MP) Auflösung und kann dank leicht größerer Blende (f/1.7 statt f/1.8) etwas mehr Licht aufnehmen. Wichtiger aber ist die neue zweite Kamera: Sie fotografiert mit 16 MP und bietet einen optischen Zweifach-Zoom.

Foto: Digitaler Zoom soll Wunder wirken können

Damit lassen sich Motive erstmals ohne Verlust in doppelter Vergrößerung fotografieren – das allein holt einen wichtigen Rückstand gegenüber Konkurrenzmodellen auf. Für Google wichtiger ist jedoch, dass eine zweite Kamera vor allem bei der elektronischen Optimierung viel mehr Spielraum bietet.

Google verspricht etwa mehr Tiefenverläufe bei Porträtaufnahmen und einen verbesserten digitalen Zoom: Dabei schießt die Kamera über einen kurzen Zeitraum 16 Einzelbilder und fügt sie dann zu einem optimierten Zoom-Bild zusammen. Durch die Unterschiede in den einzelnen Fotos, die etwa durch leichte Bewegungen entstehen, sollen sich so Details sichtbar machen lassen, die die Zoom-Optik im Grunde nicht mehr abbilden kann.

Dieses Prinzip hatte Google auch schon beim Pixel 3 angewendet – die Ergebnisse konnten dabei nicht wirklich überzeugen. Wie viel besser das beim Pixel 4 funktioniert, wird erst ein ausführlicher Test zeigen können.

Foto: Modus für Sternengucker

Ebenfalls neu ist ein Kameramodus für Sternengucker. Stellt man das Pixel 4 auf ein Stativ oder legt es ab und richtet es gen Himmel, wird der Nachthimmel-Modus aktiviert. Hier macht das Gerät 15 Langzeitbelichtungen, verrechnet diese miteinander und zeigt anschließend ein beeindruckendes Bild des Sternenhimmels.

Auch hier konnten wir bislang nur vorgefertigte Beispiele sehen. Wenn die Nachthimmel-Bilder auch nur halbwegs mit den Demo-Fotos mithalten können, ist das Ergebnis aber beeindruckend.

Display in zwei Größen mit zwei Geschwindigkeiten

Wie auch bei den Vorgängergeräten erscheint das Pixel 4 in einer Standardgröße (5,7-Zoll-Display) und als XL-Ausführung (6,3 Zoll). Das kleinere Gerät zeigt 2.220 mal 1.080 Bildpunkte an, das größere 3.200 mal 1.800 Bildpunkte.

Beide passen ihre Farbtemperatur automatisch an das Umgebungslicht an und bieten dank einer Bildwiederholungsfrequenz von bis zu 90 Bildern pro Sekunde eine besonders flüssige Wiedergabe. Dem ersten Anschein nach sind die beiden OLED-Displays ausgezeichnet gelungen.

Schneller Prozessor und ein Radar-Chip

Die rechenintensiven Fotoberechnungen werden nicht allein vom aktuellen Snapdragon-855-Prozessor geschultert. Ein Chip namens "Pixel Neural Core" soll insbesondere aufwendige Bildanalyse-Aufgaben übernehmen.

Wirklich besonders ist zudem der verbaute Radar-Chip. Das ist die erste Umsetzung des "Project Soli", an dem Google die vergangenen fünf Jahre geforscht hat. Google hat die Funktion "Motion Sense" getauft und nutzt sie für Gesten-, Greif- und Präsenzerkennung.

Grundsätzlich ließe sich Motion Sense für zahllose Gestenbefehle einsetzen. Zum Start will sich Google aber auf ein paar Einsatzmöglichkeiten beschränken. So ist es etwa möglich, bei Spotify oder YouTube per Handgeste zum nächsten Lied zu wechseln, auch lässt sich ein gestellter Timer per Wischgeste abstellen oder ein Anruf ablehnen.

Einfache und schnelle Gesichtserkennung

Diese Anwendungen sollen vorerst dabei helfen, das Smartphone auch mit schmutzigen oder nassen Händen zu bedienen – etwa beim Kochen oder beim Duschen. Gleichzeitig soll der Radar-Chip Energie sparen: Erkennt das Gerät, dass sich gerade niemand in der Nähe befindet, wird etwa das Display abgeschaltet.

Auch bei der neuen Gesichtserkennung hilft Motion Sense: Per Radar erkennt das Gerät, wenn eine Hand nach ihm greift und schaltet seine Gesichtserkennung ein. Dadurch soll das Smartphone entsperrt sein, wenn der Nutzer es in der Hand hält und darauf schaut. Hilfreich dabei ist zudem, dass die Ausrichtung des Smartphones beim Entsperren keine Rolle spielt – das Pixel 4 kann also auch auf dem Kopf stehend oder quer gehalten werden. Auch hier muss ein Test zeigen, ob das im Alltag auch so klappt.

Eine Besonderheit sind auch neue Funktionen des Google Assistant: Der soll unter anderem in Echtzeit Aufnahmen transkribieren. Nutzer können so in ihren Aufnahmen nach Schlüsselworten suchen. Auch sollen Sprachbefehle lokal verarbeitet werden können, Nutzerdaten werden so nicht an Google gesendet.

Fazit: Flaggschiff-Smartphone mit echten Neuerungen

Mit dem neuen Pixel 4 ist Google ein sehr gutes Gerät gelungen, das schon jetzt dank einiger besonderer Funktionen aus der Masse der Oberklassegeräte hervorsticht.

Wie gut das Pixel 4 wirklich ist, vor allem im Hinblick auf die Fotoqualität und den praktischen Nutzen des Radarsensors, muss ein ausführlicher Test zeigen. Die Vorzeichen stehen aber gut, dass sich Googles Gerät als ein echter Erfolg erweisen kann.

Ein neuer Smartspeaker mit mehr Bass

Neben dem Pixel 4 nutzte Google sein Event auch zur Vorstellung weiterer Hardware-Neuheiten: Eines davon ist Nest Mini, der Nachfolger des Smart Speakers Google Home Mini (ab 22. Oktober, für 59 Euro). Eine Besonderheit: Das Gerät soll vollständig aus recyceltem Plastik hergestellt worden sein. Abgesehen davon klingt Musik auf dem neuen Gerät jetzt halbwegs erträglich, da die Ton-Ingenieure dem kleinen Lautsprecher nun einen hörbaren Bass entlockt haben.

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Damit taugt der neue Nest Mini auch als smartes Küchenradio. Dank eines zusätzlich integrierten Chips können viele Sprachbefehle, wie beim Google Pixel 4, direkt auf dem Gerät verarbeitet werden. Das verkürzt die Reaktionszeit spürbar.

Ohnehin hat Google seit dem jüngsten Datenskandal dazugelernt: Ob Audiodaten auf Googles Servern gespeichert werden dürfen, wird nun in einem Opt-in-Verfahren abgefragt. Heißt: Eine Datenspeicherung durch Google muss aktiv erlaubt werden. Handelt der Nutzer nicht, bleibt die Speicherung deaktiviert. Google versicherte auf Nachfrage, dass in diesem Fall absolut keine Audiodaten von Googles Sprachassistenten gespeichert werden.

Google Wifi in neuem Design und mit mehr Leistung

Grundlegend überarbeitet wurde außerdem der vor zwei Jahren vorgestellte Google-Wifi-Router. Der neue Nest-Wifi-Router und der Nest-Wifi-Zugangspunkt stecken nun in einem deutlich abgerundeteren Gehäuse. Beim Router (ab Dezember, für 159 Euro) wurde die Zahl der 5-GHz-Antennen auf vier mal vier verdoppelt, die Übertragungsleistung soll entsprechend deutlich besser sein. Er soll – je nach räumlichen Gegebenheiten – für eine Wohnfläche von bis zu 120 Quadratmetern ausreichen.

Optional lässt sich der Router mit beliebig vielen Nest-Wifi-Zugangspunkten (ab Dezember, 139 Euro) erweitern. Die Geräte bauen dann ein modernes Mesh-Netzwerk untereinander auf. Das verbessert etwa den reibungslosen Wechsel von Geräten zwischen mehreren Zugangspunkten. Der Nest-WiFi-Zugangspunkt soll 90 Quadratmeter abdecken und bietet zudem noch eine Besonderheit: In ihm ist quasi ein Nest-Mini-Smart-Speaker integriert – er kann also auch als Smart Speaker genutzt werden.

Zudem zeigte Google Pixelbook Go, einen Laptop. Das Gerät soll 13 Millimeter dünn sein und etwa 900 Gramm wiegen. Der Akku soll zwölf Stunden halten, als Betriebssystem ist Chrome OS installiert. Preise starten ab 649 Dollar.


Die neuen Geräte sind mit bestehenden Google-Wifi-Systemen kompatibel. Die bislang separate Wifi-App zum Steuern des Netzwerks wird in eine zentrale Home-App überführt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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