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Angriff auf WhatsApp und Co.: Messenger sollen Nachrichten unverschlüsselt weitergeben


Frontalangriff auf Messenger
Seehofer: WhatsApp soll Nachrichten an Behörden weiterleiten

Von t-online, str

24.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Whatsapp, Messenger, Telegram: Ermittler wollen die über die Messenger verschickten Nachrichten mitlesen, können es aber nicht.Vergrößern des Bildes
Whatsapp, Messenger, Telegram: Ermittler wollen die über die Messenger verschickten Nachrichten mitlesen, können es aber nicht. (Quelle: stockam)

Messengerdienste wie WhatsApp übertragen Nachrichten nur verschlüsselt. Für Ermittlungsbehörden und Geheimdienste ist das ein Problem. Laut einem Medienbericht will Innenminister Seehofer die Unternehmen bald zur Herausgabe von unverschlüsselten Chats zwingen.

Innenminister Horst Seehofer plant offenbar einen Frontalangriff gegen die Anbieter von Messengerdiensten wie WhatsApp, Threema und Signal. Laut Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sollen die Betreiber dazu gezwungen werden, Chats auf Richteranweisung an die Behörden auszuhändigen – und zwar unverschlüsselt. Bei Nichtbefolgung sollen die Dienste von der Bundesnetzagentur in Deutschland gesperrt werden können.

Anders als normale SMS sind Textnachrichten, die per WhatsApp, Signal, Threema oder Telegram verschickt werden, Ende-zu-Ende verschlüsselt. Das heißt, nur Sender und Empfänger können den Inhalt auf ihren Geräten lesen. Das "Belauschen" von solchen Unterhaltungen durch Geheimdienste oder Ermittlungsbehörden wird dadurch wirksam verhindert.

Die deutschen Sicherheitsbehörden drängen schon seit langem auf Möglichkeiten, mit denen sich die Verschlüsselung umgehen lässt. Bisher geht das beispielsweise durch die Anordnung einer sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung, auch "Staatstrojaner" genannt. Dazu muss das Gerät des Verdächtigen aber zuerst mit einer Schadsoftware infiziert werden.

Durch die geplanten erweiterten Befugnisse hätten die Sicherheitsbehörden deutlich leichteres Spiel: Sie könnten die Betreiber der Dienste einfach zur Herausgabe der bereits entschlüsselten Unterhaltungen zwingen. Die neuen Regeln sollen noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden.

Die Betreiber der Messengerdienste Wire und Threema reagierten empört auf die Nachricht und kündigten ihren Widerstand an. Ein Sprecher des Schweizer Anbieters Threema verglich die geplante Überwachungsmaßnahme mit den Methoden von totalitären Staaten wie China und dem Iran.

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