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Hacker-Angriff auf deutsche Politiker: Auch Merkel und Steinmeier betroffen


Merkel und Steinmeier betroffen
Bundesregierung spricht von massivem Hackerangriff

Von t-online, hd, jwi

Aktualisiert am 04.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Merkel und Steinmeier: Ihre Daten tauchen in den Dokumenten auf.Vergrößern des Bildes
Merkel und Steinmeier: Ihre Daten tauchen in den Dokumenten auf. (Quelle: Fabrizio Bensch/imago-images-bilder)
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Hacker haben massenweise Daten und Dokumente von Hunderten deutschen Politikern im Internet veröffentlicht, darunter auch Daten der Bundeskanzlerin Angela Merkel. t-online.de liegen die kopierten Daten vor. Auch Prominente und Journalisten sind betroffen.

Unklar ist bisher, wer für den Mega-Hack verantwortlich ist. Betroffen von dem Angriff sind alle Parteien im Bundestag mit Ausnahme der AfD.

Veröffentlicht wurden von den unbekannten Hackern vor allem Kontaktdaten, darunter Hunderte von Handynummern und Adressen von Bundes- und Landespolitikern. Aber auch persönliche Daten und parteiinterne Dokumente wurden ins Internet gestellt. Ebenso Chats, Briefe, Rechnungen und Kreditkarteninformationen, sowie Passkopien und Bewerbungen. Woher sie stammen, ist bisher noch unklar.

Betroffen sind von dem Hackerangriff nach Recherchen von t-online.de auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (zwei offizielle E-Mail-Adressen und eine Faxnummer). Von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet sich eine Handynummer und ein Brief in den Daten.

Auch betroffen: Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles. In der Datei finden sich auch Daten von Martin Schulz (SPD), Ursula von der Leyen und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (beide CDU). Ebenfalls betroffen sind Konstantin von Notz und Robert Habeck (Grüne).

Aber auch Prominente wie der ZDF-Moderator Jan Böhmermann, rund 40 TV-Journalisten, Comedians und Künstler wie Sido, Nico Semsrott, Marteria, K.I.Z., Til Schweiger und Rapper Casper finden sich in den Hackerdaten. Auffällig: Es sind nur Künstler aus dem linken Spektrum zu finden.

Die jüngsten Daten stammen von Anfang 2018, einige sind jedoch auch älter. Offenbar wurde alles veröffentlicht, was die Hacker kopieren konnten. Insgesamt sind es 169 Megabyte Daten, hauptsächlich Text, nur wenige Fotos. Ob alle Daten authentisch sind, ist noch nicht klar.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die Ermittlungen übernommen:

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Kreditkartennummern und Telefonnummern

Dazu gehören unter anderem Bewerbungsschreiben für Parteitage, parteiinterne Kommunikation, Listen mit Adressen, Telefonnummern und Mitgliederlisten. Die Dokumente sind zum Teil mehrere Jahre alt.

Es finden sich aber Kopien von Personalausweisen, Briefe, Rechnungen oder Einzugsermächtigungen für Lastschriftverfahren und sogar Einladungen. Sogar private Chats mit Familienmitgliedern oder Kreditkarteninformationen von Familienangehörigen finden sich in den Datensätzen.

Auffällig: Daten von Horst Seehofer (CSU) sind zum Beispiel nicht zu finden. Ebenso keine Daten von AfD-Abgeordneten. Sie sitzen erst seit 2017 im Bundestag. Warum sie fehlen, ist noch unklar.

Verteilt per Twitter-Account

Politisch brisante Dokumente fanden sich bisher nicht. Dafür viele sehr private Dokumente und Fotos. Verbreitet wurden die Links zu den kopierten Daten vor Weihnachten über den Kurznachrichtendienst Twitter über einen anonymen Account in einer Art "Adventskalender". Der Twitteraccount wurde wahrscheinlich auf "privat" geschaltet und nachträglich wieder geöffnet. Es gibt keine Replies und Downloads vor Anfang Januar. Twitter hat den Account am Freitag Vormittag gesperrt.

t-online.de liegen die geleakten Daten vor.

Auf dem Account werden seit Sommer 2017 immer wieder persönliche Daten von Prominenten veröffentlicht. Er hat rund 17.000 Follower. Das Konto gehört zu einer Internet-Plattform, dessen Betreiber soll sich in Hamburg befinden.


Unklar ist, wie und wo die Daten kopiert wurden. Wahrscheinlich wurden dazu mehrere Quellen benutzt. Das Netz der Regierung wurde laut BSI nicht gehackt. Seit Donnerstagabend sind die Fraktionsführungen im Bundestag informiert, diese soll den entstandenen Schaden nun bewerten.

Verwendete Quellen
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