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DaWanda und Co: Die größten Pleiten junger Firmen


DaWanda, Simfy und Co.
Das sind die größten Pleiten junger Firmen

Von t-online, hd

Aktualisiert am 03.12.2018Lesedauer: 3 Min.
Screenshot vom DaWanda (2007): Der Online- Marktplatz für kreative Menschen musste schließen.Vergrößern des BildesScreenshot vom DaWanda (2007): Der Online- Marktplatz für kreative Menschen musste schließen. (Quelle: imago-images-bilder)

Wenn ein Start-Up, wie zuletzt "Fahrradjäger", Pleite geht, können alle Kunden das Produkt plötzlich nicht mehr nutzen. Das Geld für den Kauf ist verloren. Und die Liste mit Pleiten junger Firmen ist lang.

Die Idee klang gut: "Insect" ist eine Art Alarmanlage für Räder, die laut Alarm schlägt, sobald Fremde es bewegen. Eine Gemeinschaft von Nutzern wird per App alarmiert, wenn ein Rad geklaut wird. Alles per App steuerbar und mit GPS-Sender ausgerüstet. High-Tech und "always online".

Das junge Unternehmen musste diese Woche Insolvenz anmelden. Auf der Facebook-Seite von "Fahrradjäger" hieß es am 26. November: "Zum 1. Dezember 2018 wird wahrscheinlich das Insolvenzverfahren eröffnet. Dies bedeutet, dass voraussichtlich alle Server- und App-Dienste eingestellt werden." Ebenso werden Gewährleistungen oder Widerruf "nicht mehr realisiert".

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Den Kunden wird empfohlen, das Gerät vom Fahrrad zu entfernen. Ohne Server und App funktioniert es nicht mehr. Im Klartext: Die 150 Euro Kaufpreis sind verloren, Geld zurück gibt es nicht. Das Risiko ist Kunden von Startups oft nicht bewusst. Fahrradjäger existiert erst seit Dezember 2014, knapp vier Jahre später ist für Kunden und Mitarbeiter Schluss.

Im Vergleich zu anderen ist die Pleite der jungen Firma aus Rostock jedoch eher ein kleiner Fisch. Andere Online-Unternehmen scheiterten größer und verbrannten bis zu 100 Millionen Euro.

Das News-Portal "Deutsche Startups" listet die größten Firmenpleiten in Deutschland auf:

1. Auctionata

Das Online-Auktionshaus musste Anfang 2017 aufgeben. Nur fünf Jahre zuvor (2012) war es an den Start gegangen. In Auctionata steckten vor der Insolvenz 78 Millionen Euro Risikokapital Das aufgekaufte "Paddle8" sammelte rund 39 Millionen ein. insgesamt eine 100-Millionen-Pleite. Ein Rekord in der deutschen Startup-Szene, so Alexander Hüsing, Chefredakteur von "deutsche-startups".

2. Lesara

Das Berliner Mode-Startup musste Anfang November 2018 Insolvenz anmelden. 2016 erwirtschaftete der Online-Fashion-Shop, der Trends frühzeitig zu erkennen versuchte, einen Rohertrag in Höhe von 24,7 Millionen. Und einen Jahresfehlbetrag von 14,3 Millionen Euro.

Bis Ende 2016 kostete der Aufbau von Lesara rund 28,4 Millionen. Investoren pumpten insgesamt rund 100 Millionen Euro in den Fashion-Shop, der 2013 gegründet wurde.

3. Move24

Im Februar 2018 gingen die Umzugshelfer "Move24" in die Insolvenz. Ein Wettbewerber übernahm einen Teil des gescheiterten Unternehmens. Ein exklusiver und extrem teurer Deal mit Immobilienscout24 läutete das Ende ein. Investiert wurden mehr als 40 Millionen Euro.

4. DaWanda

Immerhin zwölf Jahre gab es "DaWanda", einen sehr beliebten Online-Marktplatz für Unikate und Selbstgemachtes. Mitte 2018 (Ende August) wurde es überraschend abgewickelt. Wer die Seite jetzt öffnet, landet beim US-Konkurrenten "Etsy". DaWanda hatte zuletzt 150 Mitarbeiter. Rund 22 Millionen wurden in das Unternehmen investiert, 2017 machte es einen Umsatz von 16,4 Millionen Euro.

5. Pets Deli

2014 gestartet, ging der Hunde-Feinkostshop im Frühjahr 2017 in die Insolvenz. Zunächst als reines Offline-Konzept gedacht, startetet die Macher auch einen Online-Shop. Der galt lange als "großer Stern am E-Commerce-Himmel". Investoren steckten mindestens 15 Millionen in Pets Deli.

6. Simfy

Der digitale Musikdienst hielt acht Jahre durch, er drehte 2007 auf und wurde 2015 abgewickelt. In das Startup flossen rund 30 Millionen Euro. Der bekannte Kapitalgeber Earlybird soll rund 15 Millionen Euro in simfy gesteckt haben. Bestätigt wurde diese Summe allerdings nie.


7. studiVZ

Im Herbst 2017 rutschte das bekannte Soziale Netzwerk aus Berlin leise gruschelnd in die Insolvenz. Letzter Eigentümer war die "Momentous Entertainment Group". Zehn Millionen Euro hatten die Amerikaner für die Plattform bezahlt. 2012 kaufte Vert Capital die studiVZ-Familie, zu der auch SchülerVZ gehörte. 2007 bezahlte die Verlagsgruppe Holtzbrinck stolze 85 Millionen für die VZ-Familie. "StudiVZ war und ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Berliner Startup-Szene", so Alexander Hüsing.

Verwendete Quellen
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