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Skizziert | Dossier: Supernaked – The Buwog Affair


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Skizziert
Dossier: Supernaked – The Buwog Affair

Peter Glaser

24.11.2018Lesedauer: 2 Min.
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Quelle: Hersteller, Dossier
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Es ist eine brillante Idee, sich für eine bizarre Geschichte eines Ausdrucksmittels zu bedienen, mit dem gewöhnlich von Supermenschen oder Enten ohne Hosen erzählt wird: Comics. Und zwar der erwachseneren, dunklen, epischen Version von Comics – mit einer Graphic Novel. Die investigativen Journalisten von Dossier und der Wiener Stadtzeitung Falter haben die Idee gemeinsam mit dem Zeichner S.R. Ayers realisiert: Die Akte Grasser als Animationsfilm.

Die Geschichte handelt von der Suche nach der Wahrheit in der nach wie vor ungeklärten Buwog-Affäre. In dem aufsehenerregenden Korruptionsskandal geht es um mögliche Untreue und illegale Absprachen, um Provisionen in Millionen- und Schaden in Milliardenhöhe im Zusammenhang mit der Privatisierung von 60.000 staatseigenen Wohnungen unter der Ägide des damaligen Finanzministers und Shooting-Stars Karl-Heinz Grasser.

Die Graphic Novel wurde konträr zu dem produziert, wie man sich die Entstehung eines Comics gemeinhin vorstellt. Das Skizzierte beruht auf wahren Begebenheiten. Für die herausdestillierten Informationen haben die Journalisten nochmal hunderte Seiten an Dokumenten gewälzt. Es ist ein Lehrstück über Informationsaufbereitung im Internet-Zeitalter. Über die Unterschiede zwischen unnötig kompliziert und unvermeidlich komplex. Und während sich die Journalisten eines künstlerischen Mittels bedienen, indem sie gewissenhaft den Fakten treu zu bleiben versuchen, bewegt sich die Hauptfigur der Geschichte in Handlungsschritten, die an Groschenromane erinnern.

Eine bizarre Geschichte, die aus kleineren, bizarren Geschichten besteht. Bei einem legendären Auftritt 2011 in der ORF-Diskussionssendung „Im Zentrum“ versuchte Grasser zu belegen, dass ihm trotz aller Vorwürfe nach wie vor große Bewunderung zuteil werde. Dazu zitierte er aus einem Brief, den er angeblich von einem weiblichen Fan erhalten hatte: „Sie sind für diese abscheuliche Neidgesellschaft zu jung als Finanzminister gewesen, zu intelligent, zu gut ausgebildet, aus zu gutem wohlhabenden Haus, zu schön und was für alles der Punkt auf dem i ist: auch noch mit einer schönen und reichen Frau verheiratet“.

Der Ausschnitt aus der Sendung startete auf YouTube durch. Aber die Fanpost-Affäre wurde noch skurriler – den Brief hatte offenbar der Hauspoet der Kronen Zeitung, Wolf Martin, verfasst... Die besten Geschichten, oder in diesem Fall - Comics - schreibt dann doch das echte Leben.

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