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Der Hauptspass | Sophie Passmann: #unboxing Briefwahl


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Der Hauptspass
Sophie Passmann: #unboxing Briefwahl

Peter Glaser

24.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Sophie PassmannVergrößern des Bildes
Sophie Passmann (Quelle: Sophie Passmann/Hersteller-bilder)
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Das Netz quillt über vor Missgeschicken. Auch wenn es nur im Deutschen ein Wort wie Schadenfreude gibt, so rutschen doch ständig und wohl dokumentiert rund um den Globus Menschen aus und so weiter, ganze Websites biegen sich vor peinlicher Familienfotos, Katzen, gewöhnlich die pure Eleganz, springen irgendwo ganz doof daneben und geplante Hochhaussprengungen enden in einem jämmerlichen Minidynamitwölkchen. Da freut es den Netznutzer doch ganz besonders, in Sophie Passmanns Video einen wahrhaft gelungenen, einen glücklichen Moment zu finden.

In den Neunzigerjahren hieß das Netz noch Wewewe und war, statische Homepage an Homepage, sowas wie die längste Schaufensterfront der Welt, im Nullerjahrzehnt gefolgt von erstmals elastischeren Angeboten wie Blogs und Wikis. Dann kamen Friendster, MySpace und die deutschen VZ-Netzwerke und schließlich mit Facebook und Twitter die zweite, weltumfassende Welle an bequemer Kommunikationsverknüpfung.

Seither ist das Netz social und der Hauptspaß besteht darin, sich selbst in die Welt hinauszuschütten und von durstigen Augen getrunken zu werden. "Ausbreiten" (expandieren) bedeutet das lateinische Wort "expandere", aus seiner Partizipform "expasso" ist unser "Spaß" hervorgegangen. Etwas breitet sich aus. Jeder sendet und empfängt nun ganz selbstverständlich und spaßig. Aber ich schweife ab.

In Sophie Passmanns Video stimmt einfach alles: die am Schopf gepackte Gelegenheit, der Lustigkeitslauf sowie das einer Demokratin würdige Bemühen, dem öden Wählen mit einer kleinen Gemeinheit gegen arme Social-Media-Grippepatienten (Influenza. Sorry, der kam so tief, ich konnte nicht mehr ausweichen) aus der Verdrossenheit zu helfen. Ein anderer, politisch engagierter Videoclip fiel mir ein – Kinder, die Helium aus Wahlkampfluftballons einatmeten, um dann Videoselfies mit Mickymausstimme machen zu können. Dazu nochmal Sophie Passmann: "Ich habe bisher auch immer gute Erfahrungen mit Demokratie gemacht." Leben im einundzwanzigsten Jahrhundert.

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