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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Klicklich Gemacht WunderTütenFabrik: Most Unsatisfying Video
Manche verstehen es nicht. Warum schneidet jemand eine Torte kreuz und quer an? Weil: Hier wird Humorarbeit geleistet. Wir lachen schließlich nicht zu unserem Vergnügen!
"Als Mann den Ernst wiederfinden, den man als Kind hatte beim Spiel", forderte der Philosoph Friedrich Nietzsche einst; die gänzlich aus der Mode geratene Beschränkung auf Männer wollen wir ihm vorerst nachsehen. Soll heißen: Sich mit etwas spielerisch zu befassen, bedeutet keineswegs, damit nur ein bisschen an der Oberfläche herumzuprobieren. Im Gegenteil. Zu den bemerkenswerten Erscheinungsformen der Globalisierung gehört es immer wieder, zu sehen, dass Humor eine Kommunikationsform sein kann, die überall verstanden wird. Ein humaner Humor. Einer, der nichts lächerlich machen muss, sondern der es auf menschliche Schwächen abgesehen hat, die uns allen gemeinsam sind, jenseits von Grenzen, Gesinnungen und Abstammung.
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Es ist die Rückkehr, nein, nicht der reitenden Leichen, auch nicht der leitenden Reichen, sondern des olympischen Gedankens: Dabeigewesen zu sein ist alles. Er beschreibt das unbekümmerte Gemeinschaftsgefühl von Amateuren. Sie sind das Fundament der Netzkultur.
Es sind in diesem oberunbefriedigendsten Video übrigens auch noch andere Arten des Vergnügens zu beobachten oder besser: zu erleiden, die nichts mit Lachen zu tun haben und wenn, dann mit den tiefen Wurzeln dieser Verhaltensweise. Sie finden sich beim Affen, der die Zähne fletscht – die erste, noch zurückhaltendste, man könnte sagen: freundlichste Art von Aggression. Ein Sammelwerk wie das "Most Unsatisfying Video in the World ever made" der WunderTütenFabrik sollte man deshalb nicht leichtfertig als alberne Unterhaltung abtun. Es ist internationale Friedensarbeit, die hier geleistet wird. Es ist eine Parodie, keine Frage. Mit 6,3 Millionen Zugriffen aus aller Welt hat die Missgeschicksmixtur eine ganze Menge Menschen klicklich gemacht.