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Politiker sind bereit Facebook im Notfall zu zerschlagen


"Die Monopolfrage stellen"
Deutsche Politiker fordern Zerschlagung von Facebook

Von afp
30.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Logo des Internetkonzerns Facebook: Mehrere Politiker deutscher Parteien haben sich dafür ausgesprochen, Facebook nachträglich zu "entflechten" um der Monopolstellung des Konzerns entgegen zu treten.Vergrößern des Bildes
Logo des Internetkonzerns Facebook: Mehrere Politiker deutscher Parteien haben sich dafür ausgesprochen, Facebook nachträglich zu "entflechten" um der Monopolstellung des Konzerns entgegen zu treten. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)

Deutsche Politiker haben sich für die nachträgliche Entflechtung von Facebook ausgesprochen. Die Übernahme von Whatsapp und Instagram ist für einige schon Grund genug.

Grüne für Zerschlagung, FDP spricht von "absurdem" Vorschlag – Politiker mehrerer Parteien haben sich dafür ausgesprochen, den Internetkonzern Facebook angesichts seiner Marktmacht notfalls zu zerschlagen. "Ich halte es für geboten, die Monopolfrage zu stellen", sagte CSU-Vize Manfred Weber dem "Spiegel", wie das Nachrichtenmagazin am Wochenende berichtete. Zuspruch erhielt Weber von der SPD, auch die Grünen sprachen sich für eine Zerschlagung mächtiger Digitalkonzerne aus.

Das Netzwerk selbst stand unter dem Eindruck eines jüngst verübten Hackerangriffs. Die EU-Kommission müsse prüfen, ob der Konzern nach der Übernahme der Internetdienste WhatsApp und Instagram eine "marktbeherrschende Stellung besitzt", sagte Weber dem "Spiegel". Im äußersten Fall sei eine Entflechtung denkbar. Facebook hatte den Messengerdienst WhatsApp 2014 übernommen, das soziale Netzwerk Instagram gehört schon seit 2012 Facebook.

"Für die SPD absolut im Bereich des Möglichen"

Aus der SPD kam Zuspruch für Webers Vorschlag. "Eine Entflechtung von Facebook und anderen Internetkonzernen liegt für die SPD absolut im Bereich des Möglichen", sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, dem "Handelsblatt". Dazu müssten indes auf europäischer Ebene die Kriterien im Kartellrecht "dringend angepasst werden". Umsatz und Mitarbeiterzahl seien keine ausreichenden Kriterien.

Gemessen an der Zahl der Nutzer hätte nach seiner Einschätzung "weder die Übernahme von WhatsApp noch von Instagram genehmigt werden dürfen", sagte Zimmermann. "Insofern wäre eine Entflechtung nachträglich die richtige Entscheidung."

Grünen-Experte warnt vor Gefahr für Demokratie

Der Grünen-Digitalexperte Dieter Janecek signalisierte ebenfalls Zustimmung. "Digitalkonzerne wie Facebook oder Amazon, aber auch das chinesische Alibaba haben mittlerweile eine Größe erreicht, die demokratiegefährdend sein kann", sagte Janecek dem "Handelsblatt". Es sei daher höchste Zeit, dass die EU ihr Wettbewerbsrecht weiter schärfe. Seine Partei trete schon lange für die "rückwirkende Entflechtung großer Digitalkonzerne" ein, fügte Janecek hinzu.

Auch der Grünen-Politiker verwies im Fall von Facebook auf die Marktmacht durch WhatsApp. Dieser Zusammenschluss hätte von Anfang an untersagt werden müssen, sagte er. "Immerhin ist der Europäische Binnenmarkt immer noch der kaufkräftigste der Welt, unsere Regeln müssen hier zur Geltung kommen."

FDP sieht Zerschlagung nur als letzten Ausweg

Als "absurd" bezeichnete hingegen FDP-Fraktionsvize Michael Theurer den Vorschlag einer Zerschlagung. Zwar sehe auch er die Gefahr einer marktbeherrschenden Stellung bei den Internetgiganten. "Die Plattformökonomie tendiert zum Monopol", sagte Theurer dem "Handelsblatt". Die Entflechtung könne allerdings "nur eine Ultima Ratio" sein, denn so werde noch kein Wettbewerber für Facebook geschaffen. "Statt Schnellschüssen brauchen wir eine Wettbewerbspolitik für die digitale Wirtschaft aus einem Guss."

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Am Freitag hatte das US-Unternehmen mitgeteilt, dass eine groß angelegte Hackerattacke auf Facebook verübt worden sei. Demnach sind bis zu 50 Millionen Nutzer des Netzwerks betroffen. Das Problem sei am Dienstag entdeckt und am Donnerstagabend behoben worden, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Das Unternehmen nehme den Vorgang "sehr ernst" und habe die Justiz eingeschaltet. Auch die Bundespolizei FBI ist mit dem Fall befasst.

Verwendete Quellen
  • AFP
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