Smartphone statt Bargeld Sparkassen-App für mobiles Bezahlen startet am Montag
Mobiles Bezahlen ist auf dem Vormarsch: Ab Montag können viele Sparkassen-Kunden an der Supermarktkasse mit dem Smartphone statt mit Bargeld oder Karte zahlen. Wie funktioniert das und was sind die Voraussetzungen?
Die Sparkassen starten am Montag ihre eigene App fürs Bezahlen mit dem Smartphone. Grundsätzlich können dann alle 45 Millionen Kunden der Sparkassen in teilnehmenden Geschäften bargeld- und kontaktlos zahlen. Die Sparkassen ziehen damit nach – Google bietet bereits seit einem Monat den Bezahldienst Google Pay in Deutschland an.
Wie funktioniert der Dienst?
Sparkassen-Kunden können sich die App "Mobiles Bezahlen" auf ihr Smartphone herunterladen. Voraussetzung ist, dass sie das Betriebssystem Android in der Version 4.4 oder höher verwenden und über den Nahfeldfunk NFC (Near Field Communication) verfügen. Für iPhones ist der Dienst noch nicht verfügbar.
Dann müssen sie einmalig ihre Girocard oder Kreditkarte der Sparkasse in der App hinterlegen. Wenn sie dann bezahlen möchten, müssen die Kunden das Handy mit angeschaltetem Display an das Kartenterminal bei der Kasse halten. Bei Beträgen bis 25 Euro müssen sie keine PIN eingeben. Die Abrechnung erfolgt wie bei einer normalen Kartenzahlung.
Wo können Kunden mobil bezahlen?
Laut Sparkassen weltweit. Es gibt immer mehr Geschäfte, die kontaktloses Bezahlen anbieten, im Ausland ist das sogar weiter verbreitet. Innerhalb Deutschlands reicht die Girocard, im Ausland muss die Kreditkarte hinterlegt werden.
Wie sicher ist der Dienst?
Standardmäßig ist eingestellt, dass der Verbraucher für eine kontaktlose Zahlung nur das Display des Smartphones aktivieren muss. Auf Wunsch kann auch eingestellt werden, dass das Smartphone zusätzlich entsperrt oder die App vorher geöffnet werden muss.
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Wer bietet noch mobiles Bezahlen an?
Einige Banken waren schneller als die Sparkassen. So bieten etwa die Commerzbank und ihre Tochter Comdirect, die Direktbank N26 sowie die Bezahl-App Boon das Bezahlen über Google Pay an. Auch die Landesbank Baden-Württemberg sowie die Digitalbank Revolut unterstützen den Dienst.
Die Volks- und Raiffeisenbanken wollen ab August mobiles Bezahlen in der "VR-BankingApp" anbieten. Zunächst unterstützen das rund 85 Prozent der Genossenschaftsbanken, bis Ende nächsten Jahres sollen die verbleibenden hinzukommen.
Wie verbreitet ist Bezahlen mit dem Handy?
Laut einer Umfrage der Bundesbank nutzten im vergangenen Jahr gerade einmal zwei Prozent der Bürger das Handy zum Bezahlen im Geschäft. Mobiles Bezahlen machte laut Bundesbank-Erhebung nur 0,1 Prozent aller Transaktionen aus. Während die Bundesbürger nach wie vor die Hälfte ihrer Ausgaben bar bezahlen, spielte mobiles Bezahlen gemessen am Umsatz überhaupt keine Rolle.
Auch wenn die mobiles Bezahlen nun einer großen Zahl von Verbrauchern zur Verfügung steht, glaubt der Experte Florian Treiß von mobilbranche.de: "Bis zu einem echten Durchbruch dürfte es dauern: Die Deutschen sind traditionell skeptisch gegenüber neuen Bezahlverfahren." So nutzten die Deutschen auch deutlich weniger häufig die Kreditkarte als etwa die Franzosen.
- AFP