Tödlicher Uber-Unfall Robotertaxi soll Fußgängerin gesehen und ignoriert haben

Der tödliche Unfall mit einem autonomen Auto des Fahrdienstleisters Uber ist offenbar auf einen schweren Software-Fehler zurückzuführen. Laut einem Insider soll das Auto das Opfer zwar gesehen, aber ignoriert haben.
Nach einem tödlichen Unfall im US-Bundesstaat Arizona mit einem "Robotertaxi" im März sind neue Details bekannt geworden. Das Magazin "The Information" zitiert einen Insider, der behauptet, die Uber-Software habe das Opfer zwar vor dem Aufprall bemerkt, jedoch nicht reagiert.
Zuvor hatte es noch geheißen, der Unfall sei unvermeidbar gewesen. Im März war die Fußgängerin mit ihrem Fahrrad unvermittelt auf die vierspurige Fahrbahn in Tempe (US-Staat Arizona) getreten und von dem autonomen Auto des Fahrdienstleisters Uber erfasst und getötet worden. Darauf wurden Ermittlungen eingeleitet. Uber stoppte alle Testfahrten mit den autonom fahrenden "Robotertaxis".
Eine Auswertung der technischen Daten soll nun gezeigt haben, dass die Sensoren das 49-jährige Opfer zwar rechtzeitig registriert hatten. Das System habe aber entschieden, das Hindernis zu ignorieren. Der Grund: Die Software stufte die Frau als "False Positiv", also eine Art Fehlalarm ein. Normalerweise fallen darunter nur sichtbare Objekte, die für das Auto kein tatsächliches Hindernis darstellen, zum Beispiel eine Plastiktüte.
Uber gerät zunehmend unter Druck
Demnach wurde der Unfall durch einen schwerwiegenden Software-Fehler verursacht. Das System sollte eigentlich darauf trainiert sein, Fußgänger und Fahrräder eindeutig zuzuordnen und entsprechend darauf zu reagieren.
Angesichts der neuen Vorwürfe gerät Uber stärker unter Druck. So warf bereits die Tatsache, dass zum Zeitpunkt des Unfalls das Notbremssystem deaktiviert war, ernste Fragen auf. Die im Auto sitzende Uber-Mitarbeiterin war zudem offenbar unaufmerksam und hatte ihre Hände nicht wie vorgeschrieben am Lenkrad.