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Deutsche schwach, Türken stark | Googles Suche schlägt Klischees und Vorurteile vor


Deutsche schwach, Türken stark
Googles Suche schlägt Klischees und Vorurteile vor

Von t-online, hd

Aktualisiert am 13.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Google-Suche auf Laptop: Klischees und Vorurteile per "Autocomplete".Vergrößern des Bildes
Google-Suche auf Laptop: Klischees und Vorurteile per "Autocomplete". (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Suche von Google macht schon beim Eintippen Vorschläge, welche Suchanfrage gemeint sein könnte – das lässt Rückschlüsse auf weit verbreitete Klischees und Vorurteile zu, wie ein kleiner Test beweist.

Das Online-Portal "Wintotal.de" hat ausgewertet, welche Vorschläge die Google-Funktion “Autosuggest” macht, wenn man verschiedene Nationalitäten in die Suchmaschine eintippt, z.B. “Deutsche sind…”. Jeder Nutzer kann sie selbst ausprobieren.

Die Ergänzungen hängen von der Suchfrequenz und -häufigkeit der Begriffe ab. Die Vorschläge geben also tatsächlich Auskunft darüber, was in diesem Zusammenhang häufig auf "google.de" gesucht wird.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse

Deutsche kommen bei Google nicht gut weg. Sie sind “unzufrieden”, "schwach, "Weicheier", "pünktlich" und "arm".

Italiener sind "Machos”, Franzosen "gute Liebhaber” und Niederländer "schlechte Autofahrer”.

So weit, so Klischee...

Doch es gibt auch positive Vorurteile. So werden Dänen als “die glücklichsten Europäer” bezeichnet. Schweden gelten dagegen als “arrogant” und Finnen sogar als “depressive Trinker”.

Bei Griechen und Österreichern spielt Politik eine große Rolle, sie werden als “Opfer falscher Entwicklungspolitik” und “politikverdrossen" und "EU-kritisch” bezeichnet.

Viele negative und wenige positive Vorurteile

“Fünf der 25 untersuchten Nationalitäten wurden mit typischen Klischees belegt”, erklärt Désirée Rossa, Leiterin der Wintotal.de-Analyse. “So seien Amerikaner ‚prüde‘, Italiener ‚Machos‘ und Spanier ‚laut‘, während Franzosen für ‚gut im Bett‘ gehalten werden”.

Von den Klischees für die untersuchten Nationalitätsbezeichnungen sind elf negativ, sieben neutral und acht positiv ausgefallen: Isländer und Tschechen gelten als besonders “freundlich” und Polen als “fleißiger als Deutsche”; Türken sind laut Google “stark”, Chinesen “schlau” und Koreaner “hübsch”.

Schwaben sind "geizig", Bayern "anders", Berliner "faul"

Auch für regionale Gruppen spuckt Google mitunter negativ Klischees und Vorurteile aus. So schlägt "Autocomplete" bei Schwaben "geizig", "unfreundlich" und "sparsam" aus. Bayern sind "anders", "arrogant" und angeblich "keine Deutschen". Und Berliner sind "unfreundlich und rücksichtslos", "arrogant" sowie "faul und ungepflegt".

Auch für politische Themen spuckt Google kontroverse Begriffe aus. So sind Flüchtlinge laut Autocomplete "wertvoller als Gold", ein verkürztes Zitat des Ex-SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz. Aber auch "Zeitbomben und Verbrecher", ein ebenfalls verkürztes Zitat von Italiens Ex-Präsident Silvio Berlusconi. "Die AFD ist" wird von Google mit "wie Schimmel zu Hause" ergänzt, ein Zitat von FDP-Chef Christian Lindner. Google schlägt hier auch "eine Schande für Deutschland" vor, ein Zitat von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU).

Selber ausprobieren ist sehr einfach

Wollen Sie es selbst ausprobieren? Einfach einen Namen bei Google eintippen, "ist" oder "sind" dazufügen und schauen was die Suchmaschine vorschlägt. Am besten im "Inkognito-Modus" des Browsers, sonst werden frühere Eingaben berücksichtigt.

Gegen üble Nachrede kann man übrigens klagen, wie Ex-Präsidentengattin Bettina Wulff, die sich erfolgreich gegen eine üble Nachrede durch Googles Autocomplete-Funktion zur Wehr setzte. Diese musste nach einem Gerichtsurteil aus der Suche entfernt werden. Google hat danach auch eine Funktion zur Suche hinzugefügt, mit der sich unangemessene Vorschläge bei Google melden lassen.

Verwendete Quellen
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