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Iranische Hacker: Datenklau bei Universitäten – auch deutsche betroffen


Weltweit Angriffe auf Hochschulen
US-Justizministerium klagt iranische Hacker an

dpa, t-online, Maren Hennemuth

Aktualisiert am 23.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Handout des FBIVergrößern des Bildes
Handout des FBI: Die US-Behörde hat neun iranische Staatsbürger angeklagt. Die mutmaßlichen Hacker sollen an einem weltweiten Angriff auf Hochschulen beteiligt gewesen sein. (Quelle: FBI/ap-bilder)

Das US-Justizministerium beschuldigt neun iranische Staatsbürger, Hackerangriffe auf mehr als 300 Universitäten weltweit verübt und dabei etliche Daten gestohlen zu haben. Auch deutsche Hochschulen sollen betroffen sein.

Die Angriffe seien im Auftrag der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) erfolgt, teilte das Ministerium am Freitag in Washington mit. Neben 144 Universitäten in den USA waren den Angaben zufolge 176 Hochschulen in zahlreichen anderen Ländern betroffen, darunter auch in Deutschland.

Frauke Köhler, Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft bestätigte, dass ihre Behörde "mit diesem Komplex befasst" sei. "Weitere Auskünfte können wir zur Zeit nicht geben", sagte sie auf Nachfrage von t-online.de.

Gegen die Beschuldigten wurde in den USA Anklage erhoben. Das Justizministerium geht aber davon aus, dass sie sich im Iran aufhalten. Sie sollen in unterschiedlichen Funktionen für eine Organisation mit dem Namen Mabna Institut tätig gewesen sein.

Dieses Institut habe Hacker und anderes Personal beschäftigt, um mit digital geführten Angriffen akademische Daten, E-Mails und andere Informationen zu stehlen, erklärten Vertreter des Justizministeriums bei einer Pressekonferenz. Das Institut habe sowohl mit der iranischen Regierung als auch privaten Unternehmen Verträge gehabt, um Hackerangriffe auszuüben.

Über mehrere Jahre hinweg wurden massenhaft Daten kopiert

Bei den Attacken auf die Universitäten seien die Konten von etwa 8000 Professoren gehackt worden, hieß es weiter. Die Aktion begann nach Angaben des Ministeriums voraussichtlich im Jahr 2013 und dauerte bis mindestens in den Dezember 2017 an. Die Angeklagten hätten dabei mindestens 31,5 Terabyte an Daten kopiert. Diese Datensätze seien von den Revolutionsgarden benutzt oder im Iran verkauft worden.

Zeitgleich zur Anklage verhängte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen das Mabna Institut und die neun Beschuldigten. Damit werden etwaige Vermögen in den USA eingefroren. US-Bürgern und Unternehmen ist es künftig verboten, mit den Betroffenen Geschäfte zu machen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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