Nach großem Hackerangriff Japan plant strenge Auflagen für Bitcoin-Börsen
Nach einem Hackerangriff bei der japanischen Kryptowährungs-Plattform "Coincheck", bei dem umgerechnet rund 430 Millionen Euro gestohlen wurden, hat Japans Regierung strenge Auflagen für den Bitcoin-Händler angekündigt.
Wie Regierungssprecher Yoshihide Suga mitteilt, ordnet die Finanzaufsichtsbehörde (FSA) eine Verbesserung der Geschäftstätigkeit von "Coincheck" an. Im Vordergrund solle der Kundenschutz stehen.
Die zuständigen Ministerien und Behörden sollen den Hackerangriff auf "Coincheck" gleichzeitig umfassend untersuchen und dann weitere Maßnahmen vorschlagen, sagte der Regierungssprecher. "Coincheck" hatte am Freitag einen massiven Hackerangriff gemeldet, der den Verlust von 58 Milliarden Yen (430 Millionen Euro) zur Folge hatte. Am Sonntag kündigte die Handelsplattform an, sie werde die rund 260.000 betroffenen Kunden entschädigen, und zwar in der digitalen Währung "NEM". Das Unternehmen räumte Sicherheitslücken ein.
Schon 2014 gab es Probleme auf dem Krypto-Markt
Der Angriff auf "Coincheck" ist der verlustreichste seit der Pleite der Bitcoin-Börse "MtGox" in Japan. Sie hatte im Februar 2014 den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt, nachdem 850.000 Bitcoins mit einem Wert von damals 480 Millionen Dollar verschwunden waren.
Kurze Zeit später meldete "MtGox" Konkurs an. Der Chef der Plattform, der Franzose Mark Karpelès, war im September 2015 offiziell wegen Datenmanipulation und Veruntreuung von Kundengeldern angeklagt worden. Er beteuerte zu Beginn seines Prozesses im Juli 2017 seine Unschuld; "MtGox" sei Opfer eines Hackerangriffs geworden.
Japan ist der größte Markt für Kryptowährungen weltweit. Es gibt dort schätzungsweise 10.000 Unternehmen, die die Kryptowährung Bitcoin akzeptieren. Die größte Bitcoin-Handelsplattform "Bitflyer" hat mehr als eine Million Kunden.
Quelle:
- AFP