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Datenfund: Alter Smartphone-Speicher in neuen USB-Sticks


Auch Schadsoftware gefunden
Alte Daten tauchen auf neuen USB-Sticks auf

dpa, AS, Till Simon Nagel

29.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Alte Smartphone-Chips werden in USB-Sticks weiter genutzt (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Alte Smartphone-Chips werden in USB-Sticks weiter genutzt (Symbolfoto) (Quelle: imago-images-bilder)
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Immer häufiger berichten Verbraucher, dass auf neuen USB-Sticks bereits Daten gespeichert waren. Wir zeigen Ihnen, wie es dazu kommen kann und wie Sie Ihre Daten sicher löschen können.

Auf ganz neuen USB-Sticks, die frisch aus der Packung genommen wurden, finden sich immer häufiger Bilder und andere vertrauliche Dokumente. Wie können diese Daten auf einen neuen USB-Stick gelangen? Als Grund nennt computerbild.de die Recycle-Praxis von Herstellern aus Fernost. Diese kaufen billig Chips aus alten Smartphones auf und verbauen sie in neuen USB-Sticks. Allerdings scheinen sie oft auf ein Löschen der Speicherchips zu verzichten. Deswegen bleiben sensible Daten erhalten.

USB-Sticks als Einfallstor für Schadsoftware

Aber auch Schadsoftware von Fremd-Handys kann so auf den eigenen Rechner gelangen. Prüfen Sie mit einem aktuellen Virenscanner USB-Sticks auf mögliche Bedrohungen, bevor Sie diese nutzen. Formatieren Sie den Chip vor dem ersten Benutzen, allerdings können dabei Dateireste übrigbleiben. Dies kann zu Problemen führen, falls die Polizei den USB-Stick bei ihren Ermittlungen durchsucht und auf illegales Material stößt. Es dürfte schwer für den Besitzer werden zu beweisen, dass die Daten bereits beim Kauf unwissentlich auf dem Stick gespeichert waren.

So löschen Sie Ihre Daten dauerhaft

Wer Speichermedien nur löscht, lässt mitunter viele wertvolle persönliche Daten auf ihnen zurück. Damit diese nicht in falsche Hände geraten, müssen ausrangierte Smartphone-Speicher oder Festplatten aufwendiger bereinigt werden.

Einfaches Löschen reicht nicht aus. Denn wer Festplatten und Smartphone-Speicher nur löscht, vernichtet die darauf gespeicherten Daten nicht zuverlässig. Denn dabei, so erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, wird nur der Index, also eine Art Inhaltsverzeichnis gelöscht. Die eigentlichen Daten, also Fotos, Dokumente, Videos, bleiben erhalten bis die Speicherzellen überschrieben werden.

Was zunächst einmal nicht schlimm klingt, kann aber an ungeahnter Stelle Folgen haben. Alte Speicherchips aus Smartphones werden gelegentlich wiederverwertet. Sie landen dann etwa als günstige USB-Speichersticks wieder in den Handel. So geschehen im Fall eines Mannes aus Schweden, über den "heise online" berichtete. Er fand auf einem neuen USB-Stick das Foto eines chilenischen Führerscheins.
Damit persönliche Daten nicht ungewollt bei Dritten landen, sollten Speichermedien vor der Entsorgung oder Weitergabe gründlich gelöscht werden.

Nicht nur "schnell formatieren", Tools löschen endgültig

Festplatten etwa sollte man nicht mit dem Befehl zum schnellen Formatieren löschen, so das BSI. Dadurch werden nämlich nicht die Daten selbst, sondern nur der Daten-Index entfernt. Besser wählt man also die langsame Formatierung. Für SSD-Chipspeicher empfiehlt das BSI die Secure-Erase-Funktion, Apples macOS erlaubt im Festplatten-Dienstprogramm auch das mehrfache Überschreiben des Datenträgers. Drittanbieterprogramme wie Parted-Magic oder Darik's Boot and Nuke (DBAN) bieten ähnliche Funktionen.

Smartphones werden am besten in den Auslieferungszustand zurückgesetzt. Anschließend wird der Speicher mit neuen Daten gefüllt - etwa mit einem Video von der weißen Wand, oder man legt das Telefon mit angeschalteter Videofunktion in eine dunkle Schublade. Ist der Speicher voll, wird das Telefon erneut auf den Werkszustand zurückgesetzt.

Im Zweifel lieber zerstören

Betriebsgeheimnisse, Passwortlisten oder einfach nur Nacktbilder - es gibt viele Daten, die kein Fremder in die Hände bekommen sollte. Wer ganz sichergehen will, dass ein ausrangierter Speicher nicht mehr genutzt wird, kann Festplatten oder alte Speicherchips auch zerstören. Bei Festplatten können etwa die Speicherscheiben verbogen werden, bei SSD-Speicher müssen alle einzelnen Chip-Einheiten beschädigt werden.

Tipp

Erkundigen Sie sich, wenn Sie Ihr Handy bei der Recycling-Stelle abgeben, wie mit den Smartphones umgegangen wird. Werden diese geschreddert oder einzelne Bestandteile wie die Speicher Chips wiederverwendet? Entfernen Sie vor der Rückgabe, wenn möglich, Speicherkarten und löschen Sie den Speicher des Smartphones.

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