"Abschalten, nicht nutzen" Galaxy Note 7 explodiert bei normaler Nutzung
Auf der IFA 2016 war das Galaxy Note 7 noch Samsungs Platzhirsch. Nun erlebt der Marktführer den Super-Gau mit seinem XXL-Smartphone. Denn der US-Verbraucherschutz warnt: Der Akku könne sogar bei normaler Nutzung explodieren. Samsung hat das Problem bestätigt.
Die Consumer Product Safety Commission (CPSC) warnt Besitzer des Samsung Galaxy Note 7 davor, die Geräte überhaupt noch zu benutzen. Die Gefahr überhitzender und stellenweise explodierender Akkus bestehe demnach nicht nur beim Laden, sondern auch bei der "normalen Nutzung". Daher sollten "Konsumenten ihr Note 7 abschalten, nicht mehr laden und nicht mehr nutzen", schreibt die CPSC in ihrer Mitteilung.
Die in Smartphones verbauten Lithium-Ionen-Akkus "stopfen sehr viel Leistung in ein sehr kleines Paket", erklärt die CPSC weiter. Wenn diese Akkus überhitzen und dadurch platzen oder explodieren, könne das schlimme Folgen haben. Gemeinsam mit Samsung arbeite man daran, schnellstmöglich eine offizielle Rückrufaktion zu starten. Samsung hat mittlerweile auch eine deutsche Informationsseite zum Galaxy Note 7-Problem im Internet veröffentlicht und informiert dort über das Austauschprogramm.
Flugaufsicht warnt vor Galaxy Note 7
Bisher hieß es im Rückruf des Galaxy Note 7, dass nur beim Laden des Akkus Gefahr drohe. Samsung bestätigte, dass 35 Galaxy Note 7 beim Laden des Akkus überhitzt, geschmolzen oder verschmort seien. Nun hat Samsung auch die Warnung des CPSC bestätigt und erklärt, die betroffenen Geräte seien mittlerweile identifiziert. Sie würden nicht mehr verkauft und bereits gelieferte Smartphones würden ausgetauscht.
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Die US-Flugaufsicht "Federal Aviation Administration" (FAA) schlug bereits letzte Woche Alarm. Die Behörde rät Fluggästen nachdrücklich davon ab, das Note 7 "in Flugzeugen einzuschalten, zu laden oder im Gepäck verstaut mitzunehmen".
"Die Kosten des Rückrufs werden astronomisch sein"
Der in Deutschland veranschlagte Preis für das Samsung Galaxy Note 7 liegt bei 849 Euro. Er übertrifft damit den des Galaxy S7 Edge, dem bisher teuersten Smartphone der Südkoreaner. Samsung wollte mit dem Note 7 einen Gegenspieler zum jüngst vorgestellten iPhone 7 ins Rennen um die Käufergunst schicken.
"Die Kosten des Rückrufs werden astronomisch sein", sagte Produkthaftpflichtexperte Jahan Rasty. "Sie müssen die Leute entschädigen, das Problem beheben und ein überarbeitetes Modell ausgeben, das nicht den gleichen Fehler hat." Angesichts des Imageschadens beziffern manche Analysten die Einnahmeausfälle unter Berücksichtigung aller mit dem Rückruf verbundenen Kosten auf fast fünf Milliarden US-Dollar.
Die Galaxy-Note-Serie unterscheidet sich von dem erfolgreichen Top-Modell Galaxy S hauptsächlich durch den größeren Bildschirm und die zusätzliche Bedienung mit einem Stift (S-Pen). Seit dem Bekanntwerden der Probleme des Galaxy Note 7 hat die Samsung-Aktie über sieben Prozent verloren.