Produktions-Stopp Das Ende des VHS-Rekorders kommt – erst jetzt
Nach knapp 40 Jahren verabschiedet sich VHS nun endgültig. Der letzte Videorekorder wird diesen Monat vom Band laufen, teilte das japanische Unternehmen Funai mit.
In Zeiten von Smart Home überrascht es, dass noch immer Aufnahmegeräte für das Video Home System (VHS) hergestellt werden. Nun verkündete der weltweit letzte Hersteller Funai, mit Monatsende die Produktion von VHS-Rekordern einzustellen.
Als Gründe nennt das Wirtschaftsblatt "Nikkei" einen rückläufigen Markt und Schwierigkeiten bei der Lieferung von Bauteilen. Funai produzierte die Abspielgeräte zuletzt in China. Die letzten VHS-Rekorder wurden unter anderem unter der Marke Sanyo in Nordamerika verkauft.
750.000 VHS-Rekorder abgesetzt
Nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung setzte Funai im vorigen Jahr immerhin noch 750.000 Geräte für VHS-Videokassetten ab.
Bereits vor acht Jahren zog sich Hersteller JVC aus der Fertigung von VHS-Rekordern zurück. Der selbsternannte Erfinder der VHS-Kassette war am Erfolg der Heimvideorekorder maßgeblich beteiligt. Konkurrierende Systeme wie Video 2000 oder ein von Philipps angebotenes VCR-Bandgerät steckten zurück.
Interesse an VHS-Kassetten schwindet
Der Elektronikkonzern Sony, der bis zuletzt an seinem VHS-Konkurrenzsystem Betamax festhielt, stellte im vorigen November die Produktion von Beta-Kassetten ein, Betamax-Abspielgeräte werden bereits seit 2002 nicht mehr produziert.
Auch am deutschen Videokaufmarkt stagnierte zuletzt der Absatz von VHS-Kassetten. Im aktuellen Jahresreport (PDF) des Bundesverbands Audiovisuelle Medien (BVV) taucht die Videokassette schon seit fünf Jahren nicht mehr auf.