"Fat meme" Axl Rose will "fettes" Foto löschen lassen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sänger Axl Rose ist offenbar recht eitel – und schlecht beraten: Ein sechs Jahre altes Foto macht dem Guns N' Roses-Sänger derart zu schaffen, dass es aus dem Internet verschwinden soll. Aber wie so oft in solchen Fällen ist der Schuss nach hinten losgegangen.
Das Foto von Axl Rose lässt das Sexsymbol der späten 80-er Jahre in der Tat nicht gut aussehen. Es zeigt den Sänger bei einem Konzert in der kanadischen Stadt Winipeg mit halb offenem Hemd und Übergewicht in gebückter Haltung.
Schon als es 2010 von einer kanadischen Zeitung veröffentlicht wurde, machten sich viele Internetnutzer darüber lustig und erstellten Foto-Parodien mit lustigen Anspielungen auf die Songtexte von Guns N' Roses. Die Parodien wurden zu sogenannten "Memes" – Running Gags in sozialen Netzwerken und Internet-Foren. Die Axl-Rose-Memes wären längst Geschichte – wäre Axl Rose nicht auf die Idee gekommen, jetzt das ursprüngliche Foto entfernen zu lassen.
Alte Parodien tauchen wieder auf
Nachdem am 31. Mai 2016 in seinem Auftrag bei Google mehrere Löschanträge eingegangen waren, und die ersten Blogs darüber berichteten, tauchten die alten Parodien natürlich wieder auf. So schreibt beispielsweise ein Nutzer auf Twitter: "Axl Rose hat Google darum gebeten, dieses Foto von ihm zu entfernen. Das hier nur als Hinweis: Dieses Foto nicht anschauen. Danke".
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Als Begründung für die Löschanträge werden Copyright-Verletzungen angegeben – ein sehr häufig, aber auch oft zu unrecht gewähltes Mittel, um unerwünschte Inhalte loszuwerden. Im Falle des Rose-Fotos ist unklar, wer die Rechte an dem Bild besitzt. Der Fotograf, Boris Minkewich, kann sich nicht mehr erinnern, ob er sie damals an den Konzertveranstalter abgetreten hat oder nicht, sagte er dem Blog "torrentfreak". Google geht davon aus, dass die Rechte beim Fotografen liegen und hat die Löschanträge deshalb abgelehnt.
Axl Rose ist schlecht beraten
Die interessantere – und unbeantwortete – Frage ist jedoch, warum sich Axl Rose nach der langen Zeit noch über dieses Foto ärgert. Zudem dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass ein solches Vorgehen in der Regel nur dazu führt, dass das alte Foto auf allen Internetkanälen wieder hochgespült wird.
Der Streisand-Effekt
Den Versuch, eine unerwünschte Information aus dem Internet löschen zu wollen, nennt man den "Streisand-Effekt". Benannt ist das Phänomen nach der US-Schauspielerin und Sängerin Barbra Streisand. Im Jahr 2003 verklagte sie eine Website auf 50 Millionen US-Dollar Schadensersatz, weil dort zwischen 12.000 anderen Fotos der kalifornischen Küste auch eine Luftaufnahme ihres Hauses zu finden war. Mit den Bildern wollte der Fotograf die Erosion der Küste dokumentieren.
Während vorher niemand wusste, dass es sich bei der Aufnahme um das Haus von Streisand handelte, sorgte die Klage dafür, dass anschließend sehr vielen Menschen bekannt war, wo die Schauspielerin wohnt.