Legendärer Wolfsforscher verstorben Werner Freund lebte mitten in einem Rudel Wölfe
Er war eine Ikone der Verhaltensforschung und hat sein Leben mehr als vierzig Jahre lang den Wölfen gewidmet. Nun verstarb Werner Freund im Alter von 80 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.
Seine Liebe zu den Tieren entdeckte er, als er Anfang der 1950er Jahre als Aushilfe im Stuttgarter Zoo arbeitete. Hierauf beschäftigte er sich zunächst mit Bären, bevor er in einer Tierhandlung einen Wolf aus dem damaligen Jugoslawien kaufte. Bald darauf eröffnete er im Jahr 1977 seinen Wolfspark in Merzig. Rund 20 Wölfe unterschiedlicher Rassen leben heute auf dem 4,5 Hektar großen Gelände.
Werner Freund schaffte es, vor allem durch häufigen direkten Kontakt, den scheuen Tieren näherzukommen. Gemeinsam mit seiner Frau zog er die Welpen auf, schlief und heulte später mit ihnen zusammen im Gehege. Seine Stellung als Alphatier innerhalb des Rudels galt als weltweit einmalig: Er konnte sich mit den Wölfen sogar ums Futter balgen, ohne von ihnen gebissen zu werden.
Einsatz für den "Bösen Wolf"
Der Wissenschaftler versuchte zeitlebens das schlechte Image des Wolfes aufzubessern und für mehr Verständnis für die Tiere zu werben. Schließlich greift der Wolf die Nutztiere des Menschen nur deshalb an, weil sein Lebensraum durch die Besiedelung immer stärker eingeschränkt wurde.
Die Rückkehr der Wölfe
Heute, mehr als 100 Jahre nach seiner Ausrottung in Deutschland, kehrt der Wolf zurück. Seit mehreren Jahren gibt es wieder wilde Wolfsrudel in deutschen Wäldern. Auch dank der Aufklärung von Werner Freund haben laut einer Umfrage des BUND knapp 80 Prozent der Bundesbürger nichts gegen eine Rückkehr des Raubtiers, auch wenn teilweise noch Vorurteile vorherrschen.
Wolfspark existiert weiter
Auch nach dem Tod von Werner Freund, der mehrere Bücher über den Wolf schrieb, ist die Existenz des Tierparks gesichert. Schon seit Jahren wurde eine Nachfolgerin eingearbeitet, die nun die Arbeit mit den Tieren fortsetzten wird.