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Internetzensur: Britischer Pornofilter bekommt ein Update


Peinliche Pannen-Serie
Update für britischen Pornofilter

Von t-online
31.01.2014Lesedauer: 2 Min.
Junge verzweifelt vor einem Notebook.Vergrößern des Bildes
Englands Pornofilter zensiert mehr als er eigentlich sollte. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die britische Regierung hat Probleme, den seit Ende 2013 aktiven Pornofilter in den Griff zu bekommen. Die in England standardmäßig eingeschaltete Jugendschutz-Software hatte für Unmut gesorgt, weil der Filter auch harmlose Internetseiten zum Beispiel von Hilfsorganisationen blockte. Eine "Weiße Liste" soll das Problem nun lösen.

Trotz einer langen Testphase scheint es, als würde der von Premierminister David Cameron vorangetriebene Pornofilter kreuz und quer schlagen.

Denn neben nicht jugendfreien Inhalten sperrte die Software auch die Internetseiten von Hilfsorganisationen für Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer, Drogen- und Pornosüchtige sowie Plattformen, die für die Rechte Homosexueller eintreten, berichtet die britische Tageszeitung The Independent.

Sogar die Internetseite der britischen Parlamentsabgeordneten Claire Perry fiel der Zensur zum Opfer. Als eine starke Befürworterin des Pornofilters, tauchten auf ihrer Webseite entsprechend oft Begriffe auf, bei denen der Pornofilter Alarm schlägt.

Passierschein für verdächtige Wörter

Eine sogenannte "Whitelist" ("Weiße Liste") soll das Problem nun schnellstmöglich beheben. Denn die Pannen gießen Öl ins Feuer der Kritiker, die bereits 2012 die Nutzlosigkeit der Pornosperre vorhersagten.

Auf der Liste sollen alle Internetangebote eingetragen werden, die zwar verdächtige Wörter enthalten, aber eindeutig nicht jugendgefährdend sind, berichtet der britische Nachrichtensender BBC.

Eine spezielle Arbeitsgruppe, die von der Regierung mit der Untersuchung der Pannen beauftragt wurde, erstellt die Whitelist und wird sie anschließend an Internetprovider wie British Telecom, Sky, TalkTalk und O2 übergeben.

Pornofilter soll ausgebaut werden

Ein Sprecher der Internet Service Providers' Association UK – einem Verband zahlreicher Internetfirmen – sagte der BBC: "Es wächst ein Bewusstsein dafür, dass Filter nicht perfekt sind und zu Überreaktionen neigen".

Laut David Miles, Chef der Whitelist-Arbeitsgruppe, unterlaufen dem Filter nur selten Fehlanschläge. Für die Betroffenen Internetseiten sei dies aber kein Trost, gestand er ein. Da im Laufe des Jahres immer mehr Internetverkehr gefiltert werde, sei es wichtig, einen reibungslosen Betrieb der Software zu erreichen, sagte Miles im Gespräch mit der BBC.

Miles hofft darauf, dass es in Zukunft eine Technik geben wird, mit der Internetseiten selbst ihre Unbedenklichkeit an die Kontrollsoftware übermitteln können.

Kommt der Pornofilter für Deutschland?

Die genaue Arbeitsweise des Pornofilters ist öffentlich nicht bekannt. Die Software wird aber auf Ebene der Internetprovider betrieben, die sich in England freiwillig zu deren Einsatz bereit erklärten. Internetnutzer, die keine Filterung wünschen, müssen dies ihrem Anbieter mitteilen, bevor alle Inhalte freigeschaltet werden.

Im August 2013 forderte der CSU-Rechtsexperte Norbert Geis für Deutschland einen Pornofilter nach dem Vorbild Großbritanniens. Die CSU-Fraktion unterstützte Geis Forderung jedoch nicht. Auch auf EU-Ebene wurden automatische Pornosperren bereits diskutiert.

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