3D-Druck Ein Entenfuß aus dem 3D-Drucker

Mit Hightech und viel Liebe zum Detail haben Tierschützer dem einfüßigen Enterich Buttercup das Leben erleichtert. Der behinderte Vogel konnte wegen eines Geburtsfehlers nur auf einem Bein und unter Schmerzen laufen. Ihre Ziehväter überlegten sich, wie sie der Ente zu einem zweiten Fuß verhelfen könnten. Der einfachste Weg führte über einen 3D-Drucker.
Im November 2012 kam Buttercup mit einem verkümmerten und nach hinten verkrümmten Fuß zur Welt. Die Pfleger einer Auffangstation für Vögel im US-Bundesstaat Tennessee nahmen das Tier auf. Ein Tierarzt amputierte den verkrüppelten Fuß, da erhöhte Gefahr bestand, dass sich der humpelnde Enterich verletzt und an einer Wundinfektion stirbt.
Schwester musste für Vorlage herhalten
Einer der Pfleger, Mike Gary, kam auf die Idee, eine Fuß-Prothese für Buttercup anzufertigen. Jedoch wollte er keinen künstlichen Fuß aus Holz, die Prothese sollte deutlich flexibler sein, um der Ente das Laufen zu ermöglichen. Der ausgebildete Software-Entwickler erstellte zunächst ein 3D-Modell am PC. Fotos des linken Entenfußes von Buttercups Schwester dienten als Vorlage.
Fuß-Prothese aus dem 3D-Drucker
Gary nahm Kontakt zu dem Unternehmen NovaCopy auf, das auf 3D-Druck spezialisiert ist und sich bereit erklärte, die Prothese kostenlos zu erstellen. Allerdings waren auch die für 3D-Drucke üblichen Kunstoffe nicht flexibel genug für die geplante Prothese. Daher druckte die Firma zunächst eine Gussform, die später mit Silikon ausgefüllt wurde – und fertig war der künstliche Entenfuß.
Buttercup watschelt drauf los
Gary musste Buttercups Entenfuß aus dem 3D-Drucker mehrmals nachbessern. Aber schließlich fand er eine Variante, mit der der Enterich erstaunlich flink durch die Gegend watscheln konnte. Auf Facebook dokumentiert Gary die gesamte Entwicklung der Silikon-Prothese vom Entwurf bis zum ersten Probelauf. Wie der Entenvater stolz präsentiert, kann Buttercup nun sogar wieder schwimmen.
Schnitzel und Waffen aus dem 3D-Drucker
Der künstliche Entfuß ist nicht das erste Erzeugnis aus dem 3D-Drucker, das für Wirbel sorgt. So stellt eine kanadische Firma mithilfe von 3D-Druckern Autoteile her und US-amerikanische Wissenschaftler arbeiten derzeit an einer "Biotinte" für 3D-Drucker aus der Schnitzel, Würstchen und sogar Pizza entstehen soll. Für viel Kritik sorgte die erste funktionsfähige Waffe, deren Kunststoff-Bauteile nahezu komplett aus dem Drucker stammen.