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Mond und Erde: Göttinger Studie stellt Entstehungstheorie infrage


Spuren im Mondgestein
Ist der Mond ein Stück der Erde? Forscher stellen neue Theorie auf

Von t-online, mho

23.01.2025 - 15:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Mond am AbendhimmelVergrößern des Bildes
Neue Messungen stellen bisherige Annahmen zur Entstehung des Mondes infrage. (Quelle: Patrick Pleul/dpa/dpa-bilder)
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Forscher aus Göttingen haben bisherige Annahmen zur Mondentstehung infrage gestellt. Ihre Erkenntnisse zeigen: Der Mond könnte ein Stück der Erde sein.

Göttinger Forscher haben neue Erkenntnisse zur Entstehung des Mondes gewonnen. Ihre Ergebnisse der Analyse von Mondgestein mithilfe einer modernen Messmethode widersprechen der gängigen Theorie zur Entstehung des Erdtrabanten, wie die Universität Göttingen mitteilte.

Die weithin akzeptierte Hypothese besagt, dass der Mond vor rund 4,5 Milliarden Jahren durch eine massive Kollision der frühen Erde mit einem Protoplaneten namens Theia entstanden sei. Nach dieser Theorie hätte Theia etwa 70 Prozent des Mondmaterials beigesteuert, während die restlichen 30 Prozent von der Erde stammen sollten.

"Eine Art metallische Kanonenkugel"

Ein Team der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) hat nun 14 Mondproben untersucht und diese mit 191 Messungen an Mineralen der Erde verglichen. Die Wissenschaftler nutzten dafür eine verbesserte Variante der "Laser Fluorination"-Methode, bei der Sauerstoff mittels Laser aus Gestein freigesetzt wird.

Die Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Ähnlichkeit von bestimmten Sauerstoffteilchen zwischen Erde und Mond. Zwar hätten ältere Studien ähnliche Ergebnisse erzielt, die neue Messmethode weise jedoch deutlich geringere Fehler auf, erklärte die Universität Göttingen.

Andreas Pack, Direktor des Geowissenschaftlichen Instituts der Uni Göttingen, stellte eine alternative Theorie vor: "Eine Idee ist, dass Theia seinen Gesteinsmantel bei vorhergehenden Kollisionen verloren hat und als eine Art metallische Kanonenkugel mit der frühen Erde kollidiert ist." Nach dieser Hypothese könnte Theia heute ein Teil des Erdkerns sein, während der Mond sich aus Material des Erdmantels gebildet habe.

Neue Erkenntnisse zur Herkunft des Wassers auf der Erde

Die neuen Messungen werfen auch ein anderes Licht auf die Herkunft des irdischen Wassers. Bisher nahm man an, dass das Wasser erst nach der Entstehung des Mondes durch eine Reihe von Meteoriteneinschlägen auf die Erde gelangte. Da die Erde häufiger von Meteoriten getroffen wurde als der Mond, hätten dabei messbare Unterschiede in den Sauerstoffisotopen zwischen beiden Himmelskörpern entstehen müssen.

Meike Fischer, die während der Studie am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung tätig war, erläuterte: "Da dies bei den neuen Daten aber nicht der Fall ist, können viele Meteoritenklassen als Verursacher ausgeschlossen werden." Die Daten ließen sich besonders gut mit der Meteoritenklasse der Enstatit-Chondriten erklären. Diese Meteoriten ähneln der Erde isotopisch und enthielten genug Wasser, um den gesamten Wasserhaushalt der Erde zu erklären.

Verwendete Quellen
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