Zwangsupdate Microsoft drängt Windows-Nutzern das neue Outlook auf – so wehren Sie sich
Ende des Monats wird das neue Outlook automatisch auf Windows-10-Systemen installiert. Nutzer können die Installation nicht verhindern, die App aber nachträglich entfernen.
Microsoft hat angekündigt, die neue Outlook-App automatisch auf Windows-10-Systemen zu installieren. Wie das Tech-Portal "Bleeping Computer" zuerst berichtete, erfolgt die Installation zunächst über ein optionales Windows-Update am 28. Januar, bevor sie am 11. Februar Teil des obligatorischen Sicherheitsupdates wird.
Das neue Outlook wird parallel zur klassischen Version installiert und verändert keine bestehenden Einstellungen oder Standardkonfigurationen der Nutzer. Die Installation lässt sich nach Angaben von Microsoft nicht blockieren. Nutzer haben lediglich die Möglichkeit, die App nach der Installation wieder zu entfernen.
Altes Outlook, neues Outlook – die Unterschiede
Das neue Outlook ist moderner, schneller und besser in Microsoft 365-Dienste wie Teams integriert, speichert Daten aber oft in der Cloud, was Datenschutzbedenken bei sensiblen Informationen aufwerfen kann. Das alte Outlook ist vertrauter und speichert Daten lokal, was mehr Kontrolle ermöglicht, aber neue Funktionen und Sicherheitsstandards teilweise nicht unterstützt.
Allerdings führt dieser Weg über die manuelle Veränderung von Registrierungseinträgen, die tief im System hinterlegt sind. Administratoren und fortgeschrittene Nutzer können die App nach der Installation über einen PowerShell-Befehl entfernen. Microsoft hat in einem aktualisierten Support-Dokument die genaue Vorgehensweise veröffentlicht. Nach der Deinstallation verhindert ein zusätzlicher Registrierungseintrag, dass Windows-Updates die App erneut installieren.
Neue Outlook-Version ersetzt alte Mail- und Kalender-Apps
Das neue Outlook basiert auf einer Web-Technologie und bringt neue Funktionen mit. Dazu gehören der KI-Assistent Copilot sowie Funktionen zum Anheften und Zurückstellen von E-Mails. Die App setzt eine ständige Internetverbindung voraus. Einige ältere Funktionen wie POP3 oder Exchange werden in bestimmten Versionen nicht mehr unterstützt.
Microsoft plant, sowohl die für Privatnutzer gedachten Programme Mail und Kalender als auch das klassische Outlook langfristig durch die neue Version zu ersetzen. Auf Windows 11 ist die neue Outlook-App bereits seit Version 23H2 vorinstalliert.
Die Zwangsinstallation ist Teil einer größeren Strategie: Microsoft hat die Unterstützung für die in Windows integrierten Mail- und Kalender-Apps zum 31. Dezember 2024 eingestellt. Das Unternehmen will aktive Nutzer dieser Apps automatisch zur neuen Outlook-Version migrieren.
- learn.microsoft.com: "Control the installation and use of new Outlook" (Englisch)