Stundenlang bundesweit Probleme Computerausfall an deutschen Flughäfen behoben
An den deutschen Flughäfen sind die Computer der Bundespolizei stundenlang ausgefallen. Technische Probleme verursachten lange Warteschlangen im Sicherheitsbereich.
Bundesweit ist es am Freitagnachmittag zu stundenlangen erheblichen Verzögerungen an großen deutschen Flughäfen gekommen. Grund dafür war ein großflächiger Computerausfall bei der Bundespolizei. Das für die automatisierte Einreisekontrolle zuständige IT-System habe nicht funktioniert, sagte ein Sprecher der Bundespolizei St. Augustin auf Anfrage.
Am Freitagabend war die Störung nach rund vier Stunden behoben, wie der Sprecher der "Bild"-Zeitung erklärte. "Die Abfertigungen können wieder über den üblichen Weg erfolgen."
Zuvor habe die Polizei die Kontrollen händisch durchführen müssen. Es sei "vermehrt zu Wartezeiten und zum Rückstau" gekommen. Dabei habe es sich um einen "bundesweiten Systemausfall" gehandelt. Wie ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn t-online bestätigte, seien lediglich die IT-Systeme der Bundespolizei betroffen gewesen und nicht die des Flughafens selbst.
Lange Wartezeit am Flughafen Düsseldorf
Besonders schwierig sei die Situation am Flughafen Düsseldorf gewesen. Dort kam es zu Beeinträchtigungen bei der Grenzkontrolle für Flüge in und aus dem Nicht-Schengenraum wie der Türkei, Ägypten oder Katar. "Derzeit sind hier nur Ein- und Ausreisen mit starken Verzögerungen möglich", hieß es. EU-Destinationen und weitere Staaten, die dem Schengenraum angehören, seien nicht betroffen gewesen. Die betroffenen Passagiere würden von Mitarbeitern des Flughafens mit Wasser versorgt.
Vom Flughafen Berlin hieß es: "Es kommt punktuell zu längeren Wartezeiten bei der Einreise aus dem Nicht-Schengen-Bereich, aber es gibt keinen Einreisestopp." Auch der Münchner Flughafen war laut einem Sprecher zumindest zwischenzeitlich von der Störung betroffen. Auswirkungen auf den Flugplan habe es zunächst aber nicht gegeben.
"Bislang keine Auswirkungen auf den Flugverkehr"
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Baden-Württemberg müssen laut Bundespolizei Offenburg 450 Passagiere im Terminal warten. Zwei Maschinen können demnach wegen der Störung nicht abgefertigt werden. Sie sollten nach Marokko und nach Albanien abheben.
Ein Sprecher der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen sagte der "Bild"-Zeitung: "Unsere Kollegen müssen vieles händisch machen, was vorher das System gemacht hat. Aktuell kriegen wir es noch gewuppt". Der Auslöser für die Störung sei noch nicht bekannt.
Auch am Flughafen Dortmund gab es IT-Probleme, wie eine Flughafensprecherin t-online erklärte. Gegen 14 Uhr sei der Airport informiert worden, um 15 Uhr seien die Kontrollen wieder aufgenommen worden. "Bislang hatte der Ausfall keine Auswirkungen auf den Flugverkehr", so die Sprecherin.
Ausfall des Fahndungssystems der Polizei in Hamburg
In Hamburg fiel nach Angaben der Bundespolizei ein Fahndungs- und Auskunftssystem der Polizei aus, sodass es bei den Grenzkontrollen am Flughafen zu Verzögerungen komme. Da Anfragen derzeit über ein anderes, langsameres System erfolgen müssten, dauere die Abfertigung etwas länger. Er betonte jedoch, es habe kein Chaos geherrscht. Das Problem betreffe auch nur Passagiere, die aus Drittstaaten außerhalb der EU kämen oder dorthin wollten – und deshalb zu Grenzkontrollen müssten. Ausdrücklich nicht betroffen seien die Sicherheitsschleusen.
Die Zuständigkeit liege beim Bundeskriminalamt (BKA). Das polizeiliche Informationssystem Inpol ist ein elektronischer Datenverbund zwischen Bund und Ländern. Es gilt als Herzstück des Informationsverbunds der Polizeien von Bund und Ländern. Alle Polizeibehörden können dort Daten einspeichern und abrufen.
- wdr.de: "Probleme an NRW-Flughäfen bei der Einreise"
- bild.de: "Großstörung an deutschen Flughäfen behoben"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa