Die Stimme einer alten Frau O2 setzt KI ein: So sollen Telefonbetrüger ausgetrickst werden
Ein Mobilfunkanbieter hat eine KI entwickelt, um Telefonbetrüger zu bekämpfen. Die Technik hält Telefonschwindler durch lange Monologe beschäftigt.
Der Mobilfunkbetreiber O2 hat eine neue Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die gegen Telefonbetrüger vorgehen soll. Die Technik namens "Daisy" soll die Betrüger am Telefon hinhalten, indem sie die Stimme einer alten Frau imitiert. Das Ziel ist es, die Betrüger so lange wie möglich zu beschäftigen, damit sie weniger echte Menschen kontaktieren können. Das berichtet der Online-Nachrichtendienst "heise.de".
- Lesen Sie hier, welche Telefonnummern Sie sofort blockieren sollten.
So klingt "Daisy"
Laut Angaben von O2 habe die KI bereits betrügerische Anrufe entgegengenommen. Dabei könne sie ein Gespräch nach eigenen Angaben bis zu 40 Minuten am Laufen halten. Um überhaupt von Betrügern angerufen zu werden, würden die zugehörigen Telefonnummern von O2 auf Listen hinzugefügt, die von solchen Betrugsmaschen genutzt werden.
Die KI-Technik soll eine Mischung aus verschiedenen Modellen mit Künstlicher Intelligenz sein und in Echtzeit Antworten auf das Gespräch mit den Betrügern generieren können. In einem Werbefilm auf YouTube zeigt O2, wie "Daisy" klingen könnte.
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Bis jetzt gibt es die KI nur auf Englisch, sodass sie auf dem deutschen Markt nicht vor telefonischen Betrugsmaschen schützen kann. Dass diese Methode erfolgreich sein kann, möchte O2 in Großbritannien zeigen.
Niemals Bankdaten herausgeben
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der gemeldeten Spam-Anrufe stetig gestiegen. Besonders ältere Menschen stehen im Visier von Betrügern. Häufig wird bei betrügerischen Anrufen vorgetäuscht, dass ein Familienmitglied in Not sei und schnell Geld benötige.
Betrugsversuche finden jedoch immer häufiger auch über WhatsApp statt, indem Betrüger vorgeben, ein Familienmitglied mit neuer Handynummer zu sein. Auch hier wird schnell nach Geld gefragt, ohne dass ein Telefonat möglich ist. In diesen Fällen kann die KI von O2 nicht eingesetzt werden. Denn "Daisy" ist bis jetzt nur darauf ausgelegt, Telefon-Scams abzufangen, bei denen direkte Gespräche geführt werden.
Um sich generell vor Betrugsmaschen zu schützen, gilt weiterhin, niemals Geld an ausländische Konten zu überweisen und keine persönlichen Daten wie IBAN, Adresse oder andere Bankdaten am Telefon weiterzugeben.
- heise.de: "Gegen Enkeltrickbetrug: KI-Omi soll Kriminelle in endlose Gespräche verwickeln"
- news.virginmediao2.co.uk: "O2 unveils Daisy, the AI granny wasting scammers’ time"
- youtube.com