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Sonnenstürme treffen auf Erde: Gefahr für die Stromnetze in Deutschland?


Problematische Auswirkungen
Sonnenstürme: Mehrere Ausbrüche in den kommenden Tagen

Von t-online, lhe, jb

Aktualisiert am 11.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Nordlichter in Norwegen: Sonnenstürme haben auch schöne Auswirkungen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Robert Haasmann/imago)
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Eine Welle geomagnetischer Aktivität rollt auf die Erde zu. Sonnenstürme können nicht nur Störungen, sondern auch spektakuläre Himmelsphänomene hervorrufen.

Die Sonne ist derzeit wieder sehr aktiv. Gleich vier koronale Massenauswürfe oder Sonneneruptionen werden in den nächsten Tagen erwartet. Das teilte die US-Behörde für Wetter und Ozeanografie (NOAA) mit.

Wie es auf der Website "space.com" heißt, habe das Space Weather Prediction Center (SWPC) der NOAA das Aktivitätslevel der elektromagnetischen Stürme auf die Stufe G 4 erhöht – die zweithöchste Stufe auf der Skala. Auf der Erde werde daher eine "hochgradig erhöhte" geomagnetische Aktivität erwartet. Und das kann problematisch werden.

Der Grund: Die Plasmawolke kann das irdische Magnetfeld verformen, wenn beide aufeinandertreffen. Es entsteht eine elektrische Spannung, elektrisch geladene Teilchen können tiefer als gewöhnlich in die Erdatmosphäre eindringen. Und das spüren wir in mehreren Bereichen.

Mögliche Auswirkungen der Sonnenstürme auf die Erde

Was das genau bedeutet, erklärt "space.com": "Auf Stufe G 4 besteht die Gefahr, dass es zu weitverbreiteten Problemen bei der Spannungsregelung kommt, was Auswirkungen auf das Stromnetz hat." Zudem könnten Satelliten- und Niedrigfrequenz-Radio-Navigationssysteme wie GPS gestört werden.

Das bedeutet, dass Flugrouten teilweise geändert werden müssen. Besonders Flüge in der Polarregion werden vermieden, da hier die Sonnenstürme die Navigation beeinträchtigen können, heißt es auf der Seite des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung.

Die Auswirkungen auf das Stromnetz sind beispielsweise, dass sich hohe Spannungen aufbauen und starke Ströme fließen, so das Institut. Das kann etwa Transformatoren zerstören. Dadurch kann das Stromnetz teilweise ausfallen. Besonders in hohen Breiten sei das der Fall, so das Max-Planck-Institut.

Besonders starke Sonnenstürme höherer Stufen könnten beispielsweise zum Ausfall des Internets führen.

Sonnenstürme: Stufen und Auswirkungen

G1: geringe Stärke
schwache Schwankungen im Stromnetz, geringfügige Auswirkungen auf den Satellitenbetrieb
G2: moderate Stärke
Schäden an Transistoren möglich, gestörter Radioempfang
G3: Stark
Problemen mit der Satelliten-Navigation und beim Niederfrequenzfunk. Unregelmäßige Spannung im Stromnetz.
G4: gravierende Stärke
Stundenlange Beeinträchtigung der Satelliten- und Funknavigation. Kurzwellen-Empfang unterbrochen.
G5: extreme Stärke
Massive Probleme bei der Spannungsregelung im Stromnetz. Zusammenbruch bestimmter Stromnetze ist möglich, infolgedessen es zu Schäden an Transformatoren kommen kann. Kurzwellen-Empfang und Satelliten-Navigation können tagelang unterbrochen sein.

Erste Auswirkungen der Sonnenstürme wurden bereits am Freitag erwartet, am Samstag soll voraussichtlich die maximale Aktivität auftreten.

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Sonnenaktivität lässt Nachthimmel erstrahlen

Aber die erhöhte Aktivität der Sonne hat auch einen positiven Nebeneffekt – denn mit ihr steigt auch die Wahrscheinlichkeit, Nordlichter am Nachthimmel sehen zu können. Der NOAA zufolge seien die Chancen, dieses Naturspektakel zu sehen, in den nördlichen Breitengraden am höchsten. Besonders im nördlichen Teil Nordamerikas können Schaulustige auf ihre Kosten kommen.

In Europa soll die Aurora borealis, so der wissenschaftliche Name für Nordlichter, vor allem im nördlichen Teil Skandinaviens zu beobachten sein. Trotzdem kann sich ein Blick in den Nachthimmel auch hierzulande lohnen, besonders Samstagnacht.

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